Deutsche Werften erhalten Aufträge vorwiegend aus dem Ausland
(Hamburg) - Die deutschen Werften konnten ihre Umsätze im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent auf 7,3 Milliarden Mark (3,73 Milliarden Euro) steigern. Das Plus wurde ausschließlich vom Export getragen. Von den Bestellungen des Vorjahres stammen drei Viertel aus dem Ausland, so der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) bei seiner Jahresversammlung am 09. Mai in Hamburg.
Die deutschen Schiffseigner hielten sich wegen verschlechterter Finanzierungsbedingungen in der Bundesrepublik mit Bestellungen zurück oder orderten wegen der niedrigeren Neubaupreise zunehmend in Korea, China und Polen.. Geordert würden vorwiegend Fähr- und Passagierschiffe sowie Ro-Ro-Schiffe.
1999 existierte bei den deutschen Werften eine Auftragsbestand von insgesamt 118 Schiffe mit mehr als 2,5 Millionen Bruttoregistertonnen (BRT). Damit sei rechnerisch die Beschäftigung bis Ende 2002 gesichert, schreibt der VSM. "Auf Grund der ungleichmäßigen Verteilung der Aufträge ist die kontinuierliche Auslastung bei einigen, insbesondere kleinen und mittleren Werften jedoch keineswegs gewährleistet", so der Bericht. Bei anderen gehe sie hingegen über das Jahr 2002 hinaus.
Die Beschäftigung auf den Werften habe sich nach Jahrzehnten des Rückgangs stabilisiert. Im deutschen Schiffbau arbeiten 25.500 Menschen. Die Zulieferer beschäftigen allerdings weitaus mehr Arbeitnehmer. Deren Zahl wird auf 60.000 geschätzt. Die Werften lieferten 1999 67 Schiffe mit 804.000 Bruttoregistertonnen (BRT) im Wert von 4,1 Milliarden DM. Das entspreche einem Weltmarktanteil von rund fünf Prozent. Damit liege Deutschland hinter Japan, Korea und China auf dem vierten Platz der größten Schiffbaunationen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM)