Pressemitteilung | Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) / Regionalverband Ost - Bundesgeschäftsstelle Berlin

Deutsche Umwelthilfe begrüßt Rückkehr zu Mehrwegbechern bei Hannover 96 und fordert Mehrweg in allen Stadien / Proteste der Deutschen Umwelthilfe und Fangruppen zeigen Wirkung - Hannover 96 verabschiedet sich von Einwegbechern aus Bioplastik und kehrt zu Mehrweg zurück

(Berlin) - Ab dem 22. August erhalten Besucher von Heimspielen des Bundesligisten Hannover 96 Getränke wieder in umweltfreundlichen Mehrwegbechern. Das gab der Verein am Montag in einer Pressemitteilung bekannt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) befürwortet die Rückkehr zu wiederbefüllbaren Bechern ausdrücklich. Sie sparen im Gegensatz zu den vorher eingesetzten Wegwerfbechern aus Bioplastik Ressourcen, schützen das Klima und vermeiden Abfälle. Die DUH fordert alle Vereine der Bundesliga, die noch immer auf Einwegbecher setzen, dazu auf, dem Beispiel von Hannover 96 zu folgen.

Zu Beginn der Saison 2014/2015 hatte Hannover 96 von umweltfreundlichen Mehrweg- zu unökologischen Einwegbechern aus dem Biokunststoff Polylactid (PLA) gewechselt. Der Club behauptete damals, diese seien ökologisch vorteilhaft und würden nach ihrem Gebrauch kompostiert. Recherchen der DUH ergaben jedoch, dass die Biokunststoffbecher im Vergleich zu Mehrwegbehältern eine schlechtere Ökobilanz aufwiesen und eine Kompostierung in signifikanten Mengen nicht stattfand. Als Hannover 96 eingestehen musste, dass die Kompostierung sinnlos ist, kündigte der Verein zur Rückrunde der vergangenen Saison ein Recycling an. Dieses scheiterte jedoch, weil die PLA-Becher im Stadion mehrheitlich nicht getrennt erfasst werden konnten.

"Hannover 96 hat mit der Rückkehr zu ökologischen Mehrwegbechern die Reißleine gezogen. Nach mehreren durch die DUH entlarvten Versuchen des Vereins, den Fans einen Wegwerfbecher aus Biokunststoff als umweltfreundlich zu verkaufen, musste der Club handeln. Ohne den massiven Druck der Fans und der Deutschen Umwelthilfe würde Hannover 96 noch immer auf Einwegbecher setzen", sagt der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Reschs besonderer Dank gilt vor allem der Hannoveraner Fangruppe "Rote Kurve", ohne deren Einsatz die Rückkehr zum Mehrwegbecher kaum möglich gewesen wäre.

Mit der Rückkehr zu Mehrweg werden in der HDI-Arena, dem Stadion von Hannover 96, sicherheitsoptimierte Becher aus Polypropylen eingesetzt. Sie sind flexibel und zeichnen sich durch abgerundete Kanten aus.

"Die Erkenntnis, dass mit dem Einsatz dieser Spezialbecher die Verletzungsgefahr von Fans, Spielern, Schiedsrichtern und Sicherheitspersonal auf ein Minimum verringert werden kann, kommt spät, aber immerhin kommt sie. Ärgerlich ist diese verzögerte Einsicht, weil die DUH den Verein bereits seit über einem Jahr auf den Nutzen sicherheitsoptimierter Mehrwegbecher hinweist. Hannover 96 war aber nie wirklich daran interessiert, das Mehrwegsystem aufrecht zu erhalten und nimmt es jetzt nur wieder auf, weil der öffentliche Protest gegen die Einwegstrategie zu groß war", kritisiert der DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer. Dass der Verein jetzt so tue, als habe er beim Umstieg auf Einweg vor einem Jahr keine andere Wahl gehabt, sei verlogen, so Fischer weiter. Die Rückkehr zum Mehrwegsystem zeige eindeutig, dass ein sicherer Spielbetrieb in Bundesligastadien durch innovative Mehrwegbecher ohne Probleme durchführbar ist.

Weitere Hintergrundinformationen zu Mehrweg- und Einwegbechern finden Sie unter http://www.duh.de/becher.html.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Umwelthilfe e.V., Bundesgeschäftsstelle Berlin Daniel Hufeisen, Pressesprecher Hackescher Markt 4 / Promenade 3 (Eingang), 10178 Berlin Telefon: (030) 2589860, Fax: (030) 25898619

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