Deutsche Transportunternehmen bleiben durch verpfuschten Mautstart auf Kostenerhöhungen sitzen
(Frankfurt am Main) Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) beschreibt in seinen Marktbeobachtungsberichten wiederholt die schwierige Situation der Güterkraftverkehrsunternehmen. Die notwendige Anpassung der Beförderungsentgelte sei trotz deutlicher Kostenerhöhungen kaum durchzusetzen. Für viele Transportunternehmen ist die Weitergabe von Kostensteigerungen jedoch überlebensnotwendig. Vor dem Hintergrund der dramatischen Insolvenzentwicklung im Verkehrsgewerbe ist eindeutig: die Unternehmen verfügen weder über Rationalisierungsreserven noch über eine entsprechende Umsatzrentabilität, um die gestiegene Kostenbelastung aufzufangen.
In den BAG-Marktbeobachtungsberichten wird dargelegt, dass die Mehrzahl der Transportunternehmen seit 2001 keine Anpassung der Beförderungsentgelte wegen Kostensteigerungen vereinbaren konnte. Seit nunmehr zwei Jahren werden die erforderlichen Preisgespräche von den Auftraggebern mit dem Hinweis auf die bevorstehende streckenbezogene Autobahnmaut auf einen Zeitpunkt kurz vor Mauteinführung verschoben. Aus diesem Grund muss das vorläufige Scheitern der Mauteinführung für das Transportgewerbe als fatal bezeichnet werden, weil dadurch für viele Transportunternehmen die Gelegenheit für Preisgespräche wegen nachweislicher Kostenerhöhungen entfallen ist. Die vom BGL regelmäßig unter Verwendung der amtlichen Statistik erstellten Kostenberechnungen belegen jedoch einen branchendurchschnittlichen Kostenanstieg für den Einsatz im Fernbereich von etwa 5,5 Prozent seit Ende 2001.
Vor diesem Hintergrund hält es der BGL für notwendig, die eingetretene Kostenentwicklung im Einzelfall zu überprüfen. Den Marktbeteiligten muss klar sein, dass eine Kostenunterdeckung mittelfristig das wirtschaftliche Aus und damit auch das Ende langjähriger Zusammenarbeit bedeuten kann. Die verladende Wirtschaft sei jetzt gefordert, so der BGL, sich den längst überfälligen Preisgesprächen nicht weiter zu verschließen. Ansonsten werde die Insolvenzwelle weiterrollen und Transport made in Germany unweigerlich zum Auslaufmodell.
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