Deutsche Telekom stellt Vectoring-Fakten auf den Kopf!
(Bonn) - Mit einem Lobby-Rundschreiben an die Politik hat der Ex-Monopolist falsche Tatsachen über den Einsatz der Breitbandtechnik Vectoring verbreitet und versucht mit allen Mitteln, die Politik auf seine Seite zu ziehen. Der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) bietet die Stirn und klärt auf.
Bonn, 14. Februar 2013: Die Deutsche Telekom zeigt einmal mehr, dass sie alles daran setzt, um die Vormachtstellung auf dem TK-Markt zu erhalten. "Sie hat in einem Lobby-Schreiben an die Politik die Breitbandtechnik Vectoring unter Vorspiegelung falscher Tatsachen vorgestellt und gleichzeitig die alternativen Netzbetreiber angegriffen, die für die Aufrechterhaltung des Infrastruktur-Wettbewerbs sowie für den diskriminierungsfreien Einsatz der Technologie kämpfen. Denn nur so ist ein zielgerichteter Breitbandausbau möglich - vor allem in den ländlichen Regionen", betont Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des BREKO.
BREKO klärt über die Fakten auf:
1: Die Wettbewerber bauen keine regionalen Monopole auf, wie die Deutsche Telekom moniert. Im Gegensatz zur Telekom haben sie in der jüngsten Vergangenheit den Breitbandausbau nennenswert vorangetrieben. Insbesondere in den Regionen, wo die Telekom den Ausbau aus wirtschaftlichen Gründen nicht betrieben hat. Effekt: Dünnbesiedelte Regionen bekommen endlich schnelles Internet und sind nicht von der digitalen Kommunikation abgeschnitten. Die Wettbewerber bieten der Telekom, wie auch allen anderen Unternehmen, attraktive Zugangsprodukte an; schon allein deswegen, um über eine hohe Netzauslastung die Wirtschaftlichkeit ihrer Netze zu optimieren. Sie haben sich im NGA-Forum bei der Bundesnetzagentur auch aktiv an der Standardisierung eines Bitstromzugangs für alle NGA-Netze beteiligt. Es war die Telekom, die sich nach der Fertigstellung wieder von dieser Standardisierung verabschiedet hat.
2: Die Wettbewerber wollen den Breitbandausbau in Deutschland so schnell wie möglich vorantreiben. Sie behindern dabei in keiner Weise die Deutsche Telekom, da sich diese ohnehin hauptsächlich auf Ballungszentren konzentriert. Der parallele Kabelverzweiger-Ausbau (KVz) zwischen der Telekom und den Wettbewerbern liegt bei nur 0,2 Prozent. Mit der beantragten Abänderung der regulatorischen Rahmenverpflichtung würde dem Konzern allerdings das Infrastrukturmonopol zurück übertragen. Effekt: Die Netzbetreiber, die auf eigene Faust regionale Hochleistungsnetze ausgebaut haben, müssten dem Ex(?)-Monopolisten weichen und können keine Dienste mehr auf eigener Infrastruktur anbieten.
3: Die Wettbewerber fordern unisono einen diskriminierungsfreien Einsatz von Vectoring, um die Breitbandtechnik entsprechend den regionalen Bedürfnissen und Kapazitäten anwenden zu können.
4: In naher Zukunft wird Vectoring von einem Node Level Vectoring ersetzt sein. Bei Einsatz dieser Technik ist eine Einschränkung der Entbündelung ohnehin nicht mehr notwendig. Effekt: jeder Netzbetreiber kann souverän die Breitbandtechnik am KVz anwenden.
5: Die regionalen Netzbetreiber agieren oft in Abstimmung mit den Kommunen. Diese sehen in der Regel vor, dass bisher schlecht versorgte Außenbezirke oder Gewerbegebiete primär auszubauen sind. Ähnliche Vorgaben ergeben sich aus Ausschreibungsbedingungen. Anders als die Telekom, die bisher vorwiegend in den Zentren der Großstädte KVz mit Glasfaser ausgebaut hat, betreiben die infrastrukturbasierten Wettbewerber bei ihrem VDSL-Ausbau keine Rosinenpickerei, sondern bauen zuerst da aus, wo es "weh tut".
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO)
Neil De Luca, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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