Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Deutsche Telekom bittet Kunden mit Analoganschluss zur Kasse / Ab 1. September zahlen Wenigtelefonierer drauf

(Berlin) - Die Erhöhung der Grundgebühren der Deutsche Telekom AG (DTAG) für einen analogen Telefonanschluss ab 1. Septemberstößt auf Kritik des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv). „Leidtragende sind Wenig- und Kurztelefonierer, da der als Ausgleich angekündigte längere Abrechungstakt in den Nebenzeiten die erhöhte Grundgebühr nicht ausgleichen kann“, kritisiert Prof. Dr. Edda Müller, Vorstand des vzbv. Aus Sicht der Kunden wäre es besser gewesen, wenn die Telekom ihren Wettbewerbern ein attraktiveres Kostenangebot für die Anmietung der letzten Meile unterbreitet hätte. Nach der Genehmigung durch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) wird die Telekom ihre Analogkunden ab 1. September stärker zur Kasse bitten. So soll die Grundgebühr für den analogen Telefonanschluss der DTAG um fast 2 Euro von 13, 72 auf 15,66 Euro pro Monat (+ 14 Prozent) steigen. Betroffen sind etwa 23 Millionen Telefonkunden.

Hintergrund: Jahrelang hatte die Telekom trotz wiederholter Kritik der Brüsseler Wettbewerbshüter von ihren Mitbewerbern für die Miete eines analogen Teilnehmeranschlusses mehr verlangt als von ihren Endkunden. Erst nachdem die EU-Kommission ein Bußgeld in Höhe von 12,6 Millionen Euro verhängt und die Telekom ultimativ aufgefordert hatte, die so genannte Preis-Kosten-Schere zwischen dem Endkundenpreis und den Mietkosten für die Wettbewerber zu schließen, hat die Telekom eingelenkt. Ergebnis ist eine deutliche Erhöhung der monatlichen Grundgebühr für die Endkunden. Auch die Ersteinrichtung eines Anschlusses soll um 8,38 Euro teurer werden. Das Nachsehen werden vor allem die vielen Kurz- und Wenigtelefonierer haben.

„Da nützt es wenig, dass die Telekom die Zeittakte in den Nebenzeiten verlängern will“, so Edda Müller. Von den damit verbundenen Einspareffekten würde die Mehrzahl der Kunden ebenso wenig profitieren wie von speziellen Wochenend-Sondertarifen. Die zusätzlichen Maßnahmen seien reines Alibi. „Wenn die Telekom es tatsächlich Ernst gemeint hätte, die Mehrbelastung der Kunden durch die höheren Grundgebühren auszugleichen, hätte sie die Gesprächsentgelte generell senken müssen.“ Da die meisten Wettbewerber mit eigenen Telefonnetzen aus wirtschaftlichen Gründen keine Analoganschlüsse anbieten, bleibt den Verbrauchern kaum eine Alternative, als die Gebührenerhöhung hinzunehmen. Um dennoch Kosten zu sparen, empfiehlt der vzbv betroffenen Kunden die intensive Nutzung alternativer Anbieter bei Orts- und Ferngesprächen.

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: 030/258000, Telefax: 030/25800218

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