Deutsche Post muss auch finanziell liefern!
(Bonn) - Die Deutsche Post hat in den zurückliegenden Wochen mehrere Rekorde vermeldet. So verzeichnete das Unternehmen mit einem Betriebsergebnis von 1,9 Milliarden Euro das stärkste Auftaktquartal aller Zeiten. Im Bereich Post & Paket Deutschland lag das Ergebnis mit 556 Millionen Euro um mehr als 220 Millionen Euro über dem 1. Quartal des Vorjahres. Auch die Sendungsmengen im Paketgeschäft steigen und steigen. "Das Unternehmen ist ein großer Gewinner der Corona-Krise. Davon müssen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finanziell profitieren und nicht nur die Aktionäre, die ja bekanntlich eine höhere Dividende erhalten!" Das sagt die Bundesvorsitzende der Fachgewerkschaft DPVKOM, Christina Dahlhaus, im Vorfeld des Tages des Zustellers am 6. Juni 2021.
Die rund 115 000 Brief-, Verbund- und Paketzustellerinnen und -zusteller zeigen in der Corona-Pandemie jeden Tag aufs Neue, dass sie systemrelevant sind. Trotz schwieriger Arbeitsbedingungen haben sie dafür gesorgt, dass das Unternehmen heute so glänzend dasteht. Für diesen außergewöhnlichen Einsatz muss es eine weitere Corona-Leistungs-zulage geben. Das sehen auch Tausende von Postmitarbeiterinnen und -mitarbeiter so, die sich bislang an einer entsprechenden Postkartenaktion und/oder einer Online-Petition der DPVKOM beteiligt haben. Insgesamt rund 24 000 Unterstützer setzen hier ein deutliches Zeichen.
"Die Deutsche Post betont völlig zurecht ihre wichtige Rolle beim Transport von Impfstoffen. Sie muss aber auch finanziell liefern. Das ist sie ihren Beschäftigten hierzulande schuldig. Von Lob und Anerkennung allein können sich die Kolleginnen und Kollegen nichts kaufen", so die DPVKOM-Bundesvorsitzende. So fordert die DPVKOM die Deutsche Post auf, den finanziellen Spielraum für steuer- und sozialabgabenfreie Corona-Sonderzahlungen von 1 500 Euro für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter komplett auszuschöpfen. Angesichts der im vergangenen Jahr an die Tarifbeschäftigten ausgezahlten Corona-Prämien von insgesamt 600 Euro muss da noch mehr kommen. Das wäre ein deutliches Zeichen der Würdigung und Anerkennung für die in Corona-Zeiten geleistete und noch zu leistende Arbeit. Geld ist genug vorhanden!
Dessen ungeachtet bekräftigt die DPVKOM ihre jahrelange Forderung, den Personalmangel in der Zustellung nun endlich zu beseitigen. Noch immer fehlen hier bundesweit mehrere Tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Die im Unternehmen tätigen Kolleginnen und Kollegen sind vor allem angesichts der stetig steigenden Paketberge völlig überlastet. Auch hier muss dringend etwas passieren. Wir brauchen schlichtweg dauerhaft mehr Personal", so Dahlhaus.
Der Tag des Zustellers
Mit dem Tag des Zustellers am 6. Juni - dem Gründungstag der vor mittlerweile 131 Jahren gegründeten Fachgewerkschaft - will die DPVKOM auf die Arbeitssituation der Zustellerinnen und Zusteller der Deutschen Post aufmerksam machen. Gleichzeitig soll den Beschäftigten an diesem Tag die Wertschätzung zuteilwerden, die viele von ihrem Arbeitgeber oft vermissen.
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