Deutsche Post AG unterläuft den mit der DPVKOM abgeschlossenen Mindestlohntarifvertrag
(Bonn) - Mit Entsetzen reagiert die Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM) auf die Ankündigung der Deutschen Post AG, eigene, nicht adressierte Postwurfsendungen von Zustellern der WAZ Mediengruppe ausliefern zu lassen. Damit würde die Post zum Teil gegen den eigenen Mindestlohntarifvertrag verstoßen, den sie im letzten Jahr mit der DPVKOM abgeschlossen hat.
Um die Existenz sichernden Löhne der Post nicht durch Dumpinglöhne der Konkurrenz zu gefährden, haben wir diesen Tarifvertrag zusammen mit dem Arbeitgeberverband Postdienste e. V. abgeschlossen und das gesamte gesetzliche und verordnungspolitische Verfahren aktiv und engagiert begleitet, erklärt Volker Geyer, Bundesvorsitzender der DPVKOM. Doch kaum ist der Mindestlohn für allgemeinverbindlich erklärt worden, hat die Post selbst nichts besseres zu tun, als die Arbeit in diesem Bereich von den Zustellkräften erledigen zu lassen, die noch vor wenigen Wochen die wirtschaftliche Existenz der gesamten Post bedrohten, da diese ja nicht dem Mindestlohn unterliegen. Dieses Verhalten ist wenig seriös und zerstört die Glaubwürdigkeit bei der Bevölkerung, in der Politik und natürlich bei den Beschäftigten!
Die DPVKOM ist gegen diese Produktfremdvergabe, da dadurch mehrere Tausend Arbeitsplätze bei der Post gefährdet sind. Wenn die Post nicht von diesen instinktlosen Plänen Abstand nimmt, muss der Gesetzgeber unter Umständen den Tarifvertrag zum Postmindestlohn noch einmal nachbessern.
Quelle und Kontaktadresse:
Kommunikationsgewerkschaft DPV im DBB (DPVKOM)
Frank Weigand, Pressesprecher
Schaumburg-Lippe-Str. 5, 53113 Bonn
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