Deutsche Post AG sorgt für Wettbewerbsverzerrung im Beilagengeschäft
(Berlin) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) haben das Bundeskartellamt aufgefordert, das Unternehmensprojekt "Einkauf aktuell" der Deutschen Post AG zu stoppen. Die Verbände haben bei der Kartellbehörde eine offizielle Beschwerde gegen die Post eingereicht, nachdem sie bereits eine Reihe von Werbeaussagen gerichtlich angegriffen hatten.
Unter dem Produktnamen "Einkauf aktuell" bringen die Briefträger der Post seit einigen Monaten Werbeprospekte gebündelt mit einer von ihr selbst verlegten Fernsehzeitschrift in die Hausbriefkästen in Hannover und Hamburg. Bis zum Jahresende will die Post das Prospektverteilgeschäft bundesweit auf weitere Ballungsräume ausweiten. Das Engagement der Deutschen Post AG sei eine schwere Verzerrung des Wettbewerbs zu Lasten der Zeitungen und Anzeigenblätter, kritisierten die Verleger. Es verstoße gegen geltendes Kartellrecht, wenn die Post der werbetreibenden Wirtschaft die neue Dienstleistung zu Preisen anbiete, die bei weitem nicht kostendeckend seien. Für die Post sei dies nur deshalb möglich, weil sie das neue Geschäftsfeld durch Einnahmen aus dem monopolgeschützten Bereich der Briefzustellung absichern könne. "Dies ist eine unzulässige Quersubventionierung, die das Beilagengeschäft der Verlage gefährdet", sagte ein Sprecher der Verlegerverbände. Jetzt komme es darauf an, dass die Kartellwächter unverzüglich ein Stoppschild für das neue Postunternehmen aufstellten. Außerdem wird die Politik aufgerufen, diesem bedenklichen Geschäftsgebaren des Staatsunternehmens Einhalt zu gebieten.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. (BDZV)
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