Deutsche Mühlen blicken optimistisch auf 2009
(Bonn) - Ob die Ausweitung von Anbauflächen oder die Nutzung von Getreide als Energierohstoff: Im Jahr 2008 prägten immer wieder Themen zu Getreideanbau und Verarbeitung die Berichterstattung. Was ist 2009 zu erwarten? Der Verband Deutscher Mühlen e.V. (VDM), Bonn, stimmt nicht in den vielstimmen Krisenchor ein, sondern rechnet im neuen Jahr mit stabilen Preisen und konstanten Absatzmengen. "Die drohende Konjunkturkrise berührt die Mühlen nicht", stellt VDM-Geschäftsführer Manfred Weizbauer fest.
Engagement für Sicherheit und Qualität: Ernährung und Verbraucher
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Mahlerzeugnissen aus Brotgetreide erreicht in Deutschland mit 67,1 kg den höchsten Stand seit über 40 Jahren. Mehl konsumieren die Verbraucher aber nicht nur in Form von Backwaren: Es ist auch in Pizza, Pasta, Soßen, Suppen, Süßwaren, Fertiggerichten oder Babynahrung enthalten. Rechnet man den Hartweizenkonsum hinzu, liegt der Pro-Kopf-Verzehr an Mahlprodukten sogar bei 75,8 kg. Die Mühlen gehen davon aus, dass die Abgabepreise für Mehl 2009 stabil bleiben. "Wir schaffen auch in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten die Grundlage für das Lieblings-Lebensmittel der Deutschen: Brot", erklärt Weizbauer. Für das Verbraucherverhalten bei Mahlerzeugnissen erwartet der VDM im kommenden Jahr keine Veränderungen.
Fest verankert im Mittelstand: Mühlenbranche in Deutschland
626 mittelständisch geprägte Getreidemühlen stellen jährlich aus rund 7,8 Millionen Tonnen Weizen und Roggen vielfältige Mahlerzeugnisse her, auch Futtermittel. Die Brotgetreidevermahlung der meldepflichtigen Mühlen - jene mit einer jährlichen Vermahlungsleistung von mindestens 500 Tonnen - stieg damit im Wirtschaftsjahr 2007/2008 im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent. Die Anzahl der Mühlen mit einer Vermahlungsleistung von mehr als 50.000 Tonnen jährlich nimmt zu - dies unterstreicht die Wettbewerbsfähigkeit der Branche, die einen Jahresumsatz von 2,1 Milliarden Euro erwirtschaftet und rund 6.000 Beschäftigten krisenfeste Arbeitsplätze bietet. Mühlen sind heute moderne Betriebe der Lebensmittelindustrie, die mit eigenen Qualitätsstandards wie dem Europäischen Getreidemonitoring einen wichtigen Beitrag zur sicheren und gesunden Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung leisten.
Sichere Versorgung trotz Nutzungskonkurrenz: Entwicklungen am Getreidemarkt
2008 belief sich die Getreideernte in Deutschland auf 49,9 Millionen Tonnen (davon 29,8 Millionen t Brotgetreide) -die höchste Ernte seit 2004. Die regionalen Qualitätsschwankungen glichen die Mühlen durch besonderen Aufwand bei Beschaffung, Logistik und Separierung aus. Die deutschen Mühlen beziehen ihr Brotgetreide fast vollständig, zu 80 bis 95 Prozent, aus heimischem Anbau. Die Beimischungsquote für Agrokraftstoffe wurde für 2009 von 6,25 auf 5,25 Prozent nach unten korrigiert. Der VDM hatte dafür plädiert, die Quote auf zwei Prozent festzuschreiben. "Je höher die Quoten, desto gefährdeter die Nahrungsmittelversorgung nach schlechten Ernten", begründet Weizbauer den Standpunkt der Mühlenwirtschaft. "Aufgrund der sehr guten Qualitäten lässt sich Getreide, das beispielsweise zur Bioenergie-Erzeugung genutzt wird, nicht ohne Weiteres durch Importe ersetzen."
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Mühlen e.V. (VDM)
Pressestelle
Beueler Bahnhofsplatz 18, 53225 Bonn
Telefon: (0228) 97610-0, Telefax: (0228) 97610-99