Deutsche Medizintechnik: Erfolgreicher AuĂenhandel stĂŒtzt den Standort Deutschland
(DĂŒsseldorf) - Das Jahr 2000 hat der deutschen Medizintechnik, wie erwartet, einen deutlichen Umsatzzuwachs gebracht. Ursache fĂŒr diese erfreuliche Entwicklung sind neben Nachholeffekten durch die Jahr- 2000-Problematik insbesondere das erfolgreiche AuslandsgeschĂ€ft. Das laufende Jahr 2001 lĂ€sst allerdings eine unverĂ€nderte InvestitionszurĂŒckhaltung im Inland beobachten. Der bereits bestehende Investitionsstau im deutschen Gesundheitswesen wird dadurch weiter vergröĂert.
Der Gesamtumsatz der deutschen Medizintechnik nahm im Jahr 2000 nach Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes um 9,4 Prozent auf 19,6 Milliarden DM zu. Der Inlandsumsatz erreichte mit 9,7 Milliarden DM (plus 2,7 Prozent) lediglich das Niveau des Jahres 1998. Real hat der deutsche Markt fĂŒr Medizintechnik in den letzten vier Jahren stagniert. Erfreulicher verlief das AuslandsgeschĂ€ft, wo der Umsatz um 16,9 Prozent auf 9,9 Milliarden DM zunahm. Ăber die HĂ€lfte des Umsatzes der deutschen Medizintechnik wurde damit im Jahr 2000 im Ausland erzielt.
Die Produktion medizintechnischer Produkte in Deutschland ist im Jahr 2000 deutlich um 13 Prozent auf 16,8 Milliarden DM gestiegen. Als Folge ist es gelungen, die Zahl der BeschĂ€ftigten leicht zu steigern (plus 0,3 Prozent) und bei etwa 79.000 BeschĂ€ftigten zu stabilisieren. Damit konnte der RĂŒckgang der BeschĂ€ftigtenzahlen erstmals seit 1997 gestoppt werden.
Die internationale WettbewerbsfĂ€higkeit der deutschen medizintechnischen Industrie wird auch dadurch unterstrichen, dass der AuĂenhandelsĂŒberschuss im Bereich Medizintechnik im Jahr 2000 trotz gestiegener Importe deutlich auf knapp 4 Milliarden DM gesteigert werden konnte. Im Jahr 2000 wurden medizintechnische Produkte fĂŒr knapp 12,5 Milliarden DM exportiert, wĂ€hrend Produkte im Wert von knapp 8,5 Milliarden DM importiert wurden. UnterstĂŒtzt wurde diese Entwicklung durch die gĂŒnstige Entwicklung des Kurses des Euro gegenĂŒber dem US-Dollar. Allerdings hat sich auch das GeschĂ€ft mit den LĂ€ndern der Euro-Zone, wo die Wechselkurse bereits seit 1999 festgeschrieben sind, positiv entwickelt.
Nach EinschĂ€tzung der Sprecher des Forum Deutsche Medizintechnik gefĂ€hrdet die unterschiedliche Entwicklung des inlĂ€ndischen Marktes und des ExportgeschĂ€ftes allerdings langfristig den Standort Deutschland fĂŒr die Medizintechnik. Angesichts eines seit Jahren stagnierenden deutschen Marktes und immer noch unsicherer Rahmenbedingungen fĂŒr Investitionen in das deutsche Gesundheitswesen besteht die Gefahr, dass Deutschland langfristig keine ausreichende Basis mehr fĂŒr eigenstĂ€ndige technische Entwicklungen in der Medizintechnik bietet. Wie andere Branchen auch ist die Medizintechnik gezwungen, Produktion und Entwicklung in der NĂ€he wachsender MĂ€rkte anzusiedeln. FĂŒr Deutschland könnte das den Verlust einer groĂen Anzahl hochqualifizierter ArbeitsplĂ€tze bedeuten. Das Forum Deutsche Medizintechnik mahnt deshalb zuverlĂ€ssigere Rahmenbedingungen fĂŒr das deutsche Gesundheitswesen an.
Die fĂŒr das Jahr 2003 bzw. 2004 geplante EinfĂŒhrung eines fallgruppenorientierten VergĂŒtungssystemes fĂŒr die deutschen KrankenhĂ€user (DRG-System) betrachtet die deutsche medizintechnische Industrie als Schritt in die richtige Richtung. Durch das Festpreissystem werden Anreize gesetzt, durch zielgerichtete Investitionen die Effizienz des deutschen Gesundheitssystemes zu steigern. Notwendig ist hierfĂŒr aber eine gleichzeitige Abschaffung der bisherigen Ausgabenbudgets. Eine fortgesetzte Budgetierung der Ausgaben wĂŒrde nur zu einer Verteilung der begrenzten Finanzmittel fĂŒhren, statt eine Steuerung des Gesundheitssystems durch marktwirtschaftliche Instrumente einzufĂŒhren.
Das FORUM DEUTSCHE MEDIZINTECHNIK in F+O und ZVEI
Der Fachverband Elektromedizinische Technik im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V. und der Fachverband Medizintechnik im Verband der deutschen feinmechanischen und optischen Industrie e. V. (F+O) bĂŒndeln im Forum Deutsche Medizintechnik ihre medizintechnische Kompetenz fĂŒr Krankenhaus, Praxis und Patient.
Mit ihrem Produktspektrum decken die Mitgliedsunternehmen des Forum Deutsche Medizintechnik die gesamte medizintechnische Infrastruktur fĂŒr Diagnose, Therapie und Rehabilitation in Krankenhaus und Praxis ab.
Das Forum Deutsche Medizintechnik vertritt die Interessen von 290 Unternehmen mit 78.900 BeschĂ€ftigten. 2000 erzielten sie einen Umsatz von 19,6 Mrd. DM, wovon ĂŒber 50 Prozent auf das ExportgeschĂ€ft entfielen.
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