Pressemitteilung | ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft

Deutsche Journalisten-Union (dju) in ver.di fordert schnelle Reform

(Berlin) - Die Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen bei der "Berliner Morgenpost" (Ullstein/Axel-Springer-Verlag) und der "Süddeutschen Zeitung" um die Arbeitsbedingungen der freien Journalistinnen, Journalisten, Fotografinnen und Fotografen, zeigen, dass der Konflikt über Urheber- und Verwertungsrechte im Multimediazeitalter mit aller Härte entbrannt ist. Längst haben Verlage und Medienhäuser erkannt, dass sie Texte, Bilder und Grafiken in unterschiedlichen Medien mehrfach verwerten und als Content-Lieferanten auf dem freien Markt zusätzlich Gewinn erwirtschaften können.

Im Ringen um das neue Urhebervertragsrecht versuchen hier bestimmte Verlage, die Arbeit der angestellten und freien Journalistinnen und Journalisten zu entwerten. Sie hebeln das geltende Recht aus oder missachten es schlicht, indem sie einseitig aus einer angeblichen Position der Stärke heraus neue Rahmenvereinbarungen, veränderte Lieferverträge und Honorarabrechnungen mit schlechteren Geschäftsbedingungen diktieren.

Über diese Entwicklung ist die Deutsche Journalisten-Union (dju) in ver.di sehr besorgt. Denn die Politik der Verlage als "Content-Händler" läuft derzeit auf eine systematische Entwertung journalistischer Leistungen zum Nachteil der Besitzer und Schöpfer kreativer Leistungen und Produkte hinaus. Der Versuch ist unübersehbar, noch vor der Novellierung des Urhebervertragsrechts vollendete Tatsachen zu Gunsten der Besitzer von Medienkapital zu schaffen.

Der dju-Bundesvorstand fordert die Verlage auf, sich an das geltende Recht zu halten und die Gesetzesnovellierung nicht zu behindern!

Unverzüglich zu stoppen ist vor allem die Mehrfachverwertung journalistischen Materials ohne Autorennennung, ohne deren Einverständnis und ohne deren Beteiligung am zusätzlichen Gewinn!

Quelle und Kontaktadresse:
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Telefon: / Telefax: /

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