Deutsche Hochschulen punkten erneut bei Erasmus+
(Bonn) - Internationale Exzellenzstudiengänge, die europaweite Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen oder Projekte zur Förderung des europäischen Integrationsprozesses: All dies verbirgt sich hinter dem Schlagwort "Zentrale Aktionen" im Erasmus-Programm. Die nun ausgewählten Hochschulen und Institutionen erhalten Fördergelder der Europäischen Kommission, um grenzübergreifende Hochschulkooperationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten umzusetzen.
Aktuell liegen die Auswahl-Ergebnisse für fünf Förderlinien der "Zentralen Aktionen" vor. Die deutschen Hochschulen und ihre Partnerinstitutionen konnten in dieser Runde erneut wichtige Fördergelder der EU einwerben: Rund 92 Millionen Euro flossen in Projekte der Erasmus Mundus-Aktionen (internationale exzellente Masterstudiengänge), der Allianzen für Innovation (Förderung von Kooperationen zwischen Hochschulen, Berufsbildungseinrichtungen und Unternehmen), der Jean Monnet-Aktionen (Förderung von exzellenter Lehre und Forschung zur EU), der Teacher Academies (Lehrkräfteakademien) und der sogenannten "Zukunftsorientierten Projekte" (Entwicklung neuer politischer Ansätze).
Auswahlergebnisse im Detail
1. Erasmus Mundus
Erasmus Mundus Joint Master
Die EU-Kommission fördert hier den Aufbau von internationalen Exzellenzstudiengängen für hochqualifizierte Studierende, die mit einem Mehrfach- oder gemeinsamen Abschluss enden. Aktuell wurden 27 neue Erasmus Mundus Joint Masters (EMJMs) für eine Förderung ausgewählt. Drei deutsche Hochschulen gewannen die zentrale Koordinierung eines EMJMs, sieben weitere deutsche Hochschulen sind an weiteren sechs Masterstudiengängen beteiligt.
Erasmus Mundus Design Measures
Vor der Förderung gemeinsamer Masterstudiengänge braucht es Unterstützung bei der Entwicklung solcher transnationalen Projekte. Der neue Förderbereich der EU soll genau bei dieser Entwicklung helfen. Dazu wurden 40 Erasmus Mundus Design Measures (EMDMs) für eine Förderung ausgewählt. Vier der EMDMs werden von einer deutschen Hochschule koordiniert.
2. Allianzen für Innovation
Allianzen für Bildung und Unternehmen
Mit den Allianzen fördert die EU die Zusammenarbeit von Unternehmen, Hochschulen und Einrichtungen für berufliche Aus- und Weiterbildung, um Innovationen in der Hochschulbildung, der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen. Dazu wählte sie 25 neue Allianzen für eine Förderung aus, 16 deutsche Organisationen sind als Partner in insgesamt elf Allianzen vertreten.
Allianzen für die branchenspezifische Zusammenarbeit zur Kompetenzförderung
Aus 17 eingereichten Anträgen wurden sieben Allianzen ausgewählt. Eine dieser sieben Allianzen wird von einer deutschen Institution koordiniert, 13 weitere deutsche Organisationen sind als Partner in den anderen sechs Projekten vertreten. Somit sind alle ausgewählten Allianzen mit deutscher Beteiligung.
3. Jean Monnet-Aktionen
Benannt nach einem der Gründerväter der "Europäischen Gemeinschaft" fördern Jean Monnet-Aktionen exzellente Lehre und Forschung zu Europa und zum europäischen Integrationsprozess. Dazu wurden 276 Jean Monnet-Projekte neu ausgewählt, aus Deutschland erhalten neun Projekte eine Förderung.
4. Teacher Academies
Europa soll stärker in den Lehrplänen der EU verankert werden, Lehrerinnen und Lehrer sich stärker mit der EU identifizieren. Dazu fördert die EU mit den "Lehrkräfteakademien" (Teacher Academies) europäische Partnerschaften bei der Lehrerausbildung und -weiterbildung. Aktuell wurden elf neue Teacher Academies ausgewählt, drei Academies werden dabei von einer deutschen Hochschule koordiniert, an sechs weiteren Projekten sind deutsche Institutionen.
5. Zukunftsorientierte Projekte
Mit den Zukunftsorientierten Projekten förderte die EU die Entwicklung von innovativen, politischen, Ansätzen, um die allgemeine und berufliche Bildung zu verbessern. Sie sollen insbesondere zukunftsorientierte Ideen unterstützen, die Entwicklungen in der EU-Bildungspolitik reagieren. Derzeit liegen für die letzte Auswahlrunde vorläufige Auswahlergebnisse vor. Sobald alle Projekte mit deutscher Beteiligung veröffentlicht sind, finden Sie die Auswahlergebnisse auf der Webseite der Nationalen Agentur im DAAD.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V. (DAAD)
Michael Flacke, Leiter Pressestelle
Kennedyallee 50, 53175 Bonn
Telefon: (0228) 8820, Fax: (0228) 882444