Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Deutsche fürchten digitale Spaltung

(Berlin) - 70 Prozent der Deutschen meinen, dass das Internet unsere Gesellschaft grundlegend verändern wird. Fast genauso viele sind überzeugt, dass derjenige, der das Internet nicht nutzt, zunehmend Nachteile in Beruf und Alltag haben wird. Das hat eine aktuelle Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken ergeben.

"Für die Politik wird eine wichtige Aufgabe darin liegen, einer digitalen Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Wer nicht mit dem Internet und moderner Computertechnik umgehen kann, wird zum digitalen Analphabeten." Das sagte Dr. Manfred Weber, Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Vorstandes des Bankenverbandes, bei der Eröffnung des Symposiums "Was bringt die digitale Zukunft?" in Hannover.

Die Wucht der Veränderungen, die mit der digitalen Technik einhergingen, zeige sich mit aller Schärfe in der Finanzbranche, denn Finanzprodukte seien in hohem Maß digitalisierbar. Der elektronische und der mobile Geschäftsverkehr böten große Chancen für die gesamte Wirtschaft. Diese Chancen müsse man jedoch, auch unter Inkaufnahme von Unsicherheiten, ergreifen.

Die Banken seien Vorreiter in punkto Digitalisierung, weil kein Weg daran vorbeiführe, sich dem internationalen Wettbewerb zu stellen. "Wer sich ihm verschließt, wird langfristig keinen Erfolg haben. Das gilt für das einzelne Unternehmen, aber es gilt auch für die Wirtschaftspolitik. Das Internet ist der Turbolader der Globalisierung", so Weber.

Pro Jahr schaffe die Branche der Informations- und Kommunikationstechnik 600.000 neue Arbeitsplätze. "Wie viele davon in Deutschland entstehen, hängt davon ab, wie gut es der Politik gelingt, Innovationen in diesem Bereich zu fördern", mahnte Weber. Die Digitalisierung fordere die Politik gleich auf einer ganzen Reihe von Feldern: in der Wirtschafts- und Steuerpolitik, in der Bildungs- und Forschungspolitik, aber auch in der Arbeitsmarktpolitik und - wie sich an der Diskussion um die Green Card zeige - sogar in der
Einwanderungspolitik.

Die digitale Technik sei aber nicht nur der Schlüssel zu den Wachstumsmärkten der Zukunft, "sie öffnet auch Türen zu neuen Formen der individuellen Kommunikation, der Unterhaltung und des demokratischen Diskurses", so Weber weiter. " Doch neben den großen Chancen gibt es auch Unwägbarkeiten: Sieben von zehn Deutschen fühlen sich schon heute der Informationsflut nicht mehr gewachsen, die sie umgibt." Weber sieht hier auch die Medien als Vermittler von Informationen gefordert.

Auf dem Symposium des Bundesverbandes deutscher Banken und der Universität Hannover im Design-Center an der EXPO-Plaza in Hannover diskutierten

- Sigmar Gabriel, niedersächsischer Ministerpräsident;
- Professor Dr. Ludwig Schätzl, Präsident der Universität Hannover;
- Jennifer Neumann, Vorstandsvorsitzende der Canto Software AG, Berlin;
- Claus Larass, Mitglied des Vorstandes der ProSiebenSat.1 Media AG, Berlin; sowie
- der Fernsehmoderator Alexander Niemetz.

Mit diesem sechsten Symposium in der Reihe "Deutsche Fragen" setzt der Bankenverband die Folge regionaler Diskussionsforen zu aktuellen gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Zeit fort. Eine Dokumentation des Symposiums wird in Kürze auf Anfrage beim Bundesverband deutscher Banken erhältlich sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Burgstr. 28 10178 Berlin Telefon: 030/16630 Telefax: 030/16631399

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