Pressemitteilung | (BVI) Bundesverband Investment und Asset-Management e.V.

Deutsche Fondsbranche sammelt im laufenden Jahr netto 45,9 Mrd. Euro ein / BVI: Vermögen der Aktienfonds wächst trotz Abflüssen

(Frankfurt am Main) - Der deutschen Investmentbranche flossen seit Jahresbeginn 45,9 Mrd. Euro neue Anlagemittel zu. Der Großteil davon entfällt mit 36,1 Mrd. Euro auf für institutionelle Kunden angebotene Spezialfonds. Weitere 9,8 Mrd. Euro sammelten Publikumsfonds ein. Dies ist der aktuellen Statistik „Fondsvermögen und Netto-Mittelaufkommen“ per 30. September 2006 des BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. zu entnehmen. In Spezialfonds verwalten die BVIMitglieder 652,1 Mrd. Euro und in Publikumsfonds 573,7 Mrd. Euro. Somit beträgt das Gesamtvolumen der Fondsbranche 1.225,8 Mrd. Euro gegenüber 1.142,9 Mrd. Euro ein Jahr zuvor.

Beim Netto-Mittelaufkommen der Publikumsfonds im laufenden Jahr liegen Geldmarktfonds (plus 11,9 Mrd. Euro) vor wertgesicherten Fonds (plus 3,9 Mrd. Euro) und Mischfonds (plus 3,5 Mrd. Euro). Netto-Zuflüsse verbuchten ebenfalls Hedgefonds (plus 0,6 Mrd. Euro) und Rentenfonds (0,4 Mrd. Euro). Aus Aktienfonds flossen 3,7 Mrd. Euro und aus Offenen Immobilienfonds 8,6 Mrd. Euro.

Das Vermögen der Aktienfonds erhöhte sich aufgrund von Wertsteigerungen im Jahresvergleich von 162,4 Mrd. Euro (30. September 2005) auf 182,2 Mrd. Euro (30. September 2006). Damit bleiben Aktienfonds aufgrund der guten Börsenentwicklung die größte Assetklasse, obwohl die Anleger in den vergangenen neun Monaten per Saldo Mittel aus Aktienfonds abzogen.

Dabei zeigt sich bei näherer Betrachtung durchaus ein differenziertes Bild. So verzeichneten Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland einen Abfluss in Höhe von 1,7 Mrd. Euro. Aus europäisch ausgerichteten Aktienfonds zogen Anleger 4,0 Mrd. Euro ab. Dem standen Zuflüsse in Schwellenländerfonds in Höhe von 1,5 Mrd. Euro und Nordamerikafonds von 0,6 Mrd. Euro gegenüber. Auch Aktienfonds mit Schwerpunkt Rohstoffe/Energiewerte und Aktienfonds mit Schwerpunkt Ökologie erfreuten sich wachsender Beliebtheit.

Nach Ansicht des Verbands sollten Anleger wieder verstärkt die langfristige Ertragsstärke von Aktienfonds in ihre Investitionsentscheidungen einfließen lassen. Ein Blick auf die vor wenigen Tagen veröffentlichte BVI-Wertentwicklungsstatistik zeigt, dass zum Beispiel Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und langfristig attraktive Wertsteigerungen ausweisen. So sind die Börsenturbulenzen der Jahre 2000 bis 2003 nur noch als leichte Kursdelle bei längerfristigen Anlagezeiträumen zu erkennen. Im Schnitt der vergangenen drei Jahre legten Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland um 19,9 Prozent pro Jahr zu. Auf Sicht von fünf Jahren weisen sie ein jährliches Plus von 7,3 Prozent aus. Im Zehn-Jahres-Zeitraum entstand ein Zuwachs von 8,1 Prozent pro Jahr.

Bei den Rentenfonds standen insbesondere europäische Währungen im Anlegerinteresse. Diese Rentenfonds-Gruppe sammelte in den vergangenen drei Quartalen unter dem Strich 1,5 Mrd. Euro ein. Zudem setzten Anleger auf Produkte mit variablem Schwerpunkt (plus 1,0 Mrd. Euro) sowie global ausgerichtete Fonds (plus 0,3 Mrd. Euro). Insgesamt verwalten Rentenfonds per Ende September 2006 ein Vermögen von 162,5 Mrd. Euro.

Die professionelle und täglich abrufbare Anlage von Liquidität erfolgt vor allem in Euro-Geldmarktfonds. Deren Netto-Mittelzufluss betrug seit Jahresbeginn 10,0 Mrd. Euro. Weitere 1,9 Mrd. Euro flossen in global ausgerichtete Fonds. Geldmarktfonds sind mit einem Volumen von 78,6 Mrd. Euro die drittstärkste Publikumsfonds-Gruppe.

Der überwiegende Teil der wertgesicherten Fonds entfällt auf Garantiefonds. Anleger investierten in diese Fonds im laufenden Jahr 3,5 Mrd. Euro. Insgesamt verwalten wertgesicherte Fonds, zu denen auch zum Beispiel Produkte mit dynamischen Absicherungsmechanismen gehören, zum Stichtag 16,5 Mrd. Euro. Offene Immobilienfonds weisen einen Netto-Mittelabfluss in den ersten neun Monaten von 8,6 Mrd. Euro aus. Allein im ersten Quartal 2006 gaben Anleger nach der vorübergehenden Aussetzung der Anteilrücknahme bei insgesamt drei Offenen Immobilienfonds per Saldo 7,5 Mrd. Euro zurück. Danach glätteten sich die Wogen merklich. Im zweiten Quartal betrug der Netto-Mittelabfluss 0,7 Mrd. Euro und im dritten Quartal 0,4 Mrd. Euro. Gleichzeitig erweist sich diese Assetklasse regelmäßig als stabilisierendes Element im Depot der Anleger. Denn mit der kontinuierlichen Wertentwicklung von Offenen Immobilienfonds können stärkere Schwankungen anderer Anlageformen wie zum Beispiel Aktienfonds abgefedert werden. Auf Jahressicht legten Offene Immobilienfonds im Schnitt um 4,1 Prozent zu. Dies ist der BVIWertentwicklungsstatistik zu entnehmen. Die Hauptertragsquelle von Offenen Immobilienfonds sind Mieteinnahmen aus gewerblich genutzten Liegenschaften.

Eine ausgewogene Mischung aus Standorten, Nutzungsarten, Alter, Größenklasse und Mietvertragslaufzeiten sichern letztlich einen nachhaltigen Ertrag. Über die detaillierte Zusammensetzung, Einzelwerte und Transaktionen der Portfolios Offener Immobilienfonds können sich Anleger beispielsweise in den Jahres- und Halbjahresberichten ausführlich informieren.

Das Volumen der Offenen Immobilienfonds beträgt zum 30. September 2006 insgesamt 74,2 Mrd. Euro. Dachfonds, deren Vermögen und Netto-Mittelaufkommen in der BVI-Statistik aufgrund möglicher Doppelzählung nachrichtlich ausgewiesen werden, verwalten zum Stichtag ein Volumen von 45,2 Mrd. Euro. Diese Fondsgruppe verzeichnete seit Jahresbeginn 5,8 Mrd. Euro neue Mittel.

Quelle und Kontaktadresse:
BVI Bundesverband Investment und Asset-Management e.V. Andreas Fink, Pressesprecher Eschenheimer Anlage 28, 60318 Frankfurt am Main Telefon: (069) 154090-0, Telefax: (069) 5971406

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