Deutsche EU-Ratspräsidentschaft für einen Neustart Europas nutzen
(Berlin) - Aus Sicht der privaten Banken sollte Deutschland die EU- Ratspräsidentschaft für einen Neustart Europas nutzen. "Die Corona-Krise zeigt eindrücklich, dass wir mehr Europa brauchen denn je. Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft hat die große Chance, einen Neustart für Europa zu erreichen", sagte Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid bei einem Pressegespräch im Vorfeld des Gipfels der europäischen Staats- und Regierungschefs.
"Ein zentraler Schwerpunkt in den kommenden Monaten muss die Finanzierung der Wirtschaft sein. Wir Banken wollen ein Teil der Lösung sein", so Hauptgeschäftsführer Christian Ossig. "Sowohl die deutsch-französische Initiative als auch der Vorschlag der Europäischen Kommission für einen EU-Wiederaufbaufonds sind ehrgeizige und notwendige Projekte für die Zukunftsfähigkeit Europas."
Europas Stimme solle international gerade jetzt wieder vernehmbarer werden. Hier müsse die Ratspräsidentschaft ansetzen, so Krautscheid. Nachholbedarf sehen die privaten Banken beim Ziel eines Finanzbinnenmarktes, der noch lange nicht erreicht sei. "Wir setzen uns zudem dafür ein, dass der Wiederaufbau mit ambitionierten Zielen in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung verknüpft wird", sagte Krautscheid.
Viele Initiativen auf EU-Ebene setzen aus Sicht der privaten Banken an der richtigen Stelle an, um die gravierenden Auswirkungen der Corona-Krise abzufedern. So war die flexible Anpassung der Eigenkapitalregeln ein starkes Signal an Europas Wirtschaft. Auch bei der Kapitalmarktunion ist ein solches Signal wünschenswert. Beim anstehenden Aktionsplan sollte gelten: "Nur ein starker Verbriefungsmarkt kann die Brücke schlagen zwischen Kreditfinanzierung und dem Kapitalmarkt. Diese Brücke werden wir brauchen, um die Krise zu bewältigen", so Ossig.
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