Pressemitteilung | k.A.

Deutsche Bahn erhöht Fahrpreise um bis zu 78 Prozent

(München) - Die Auswirkungen der von der Deutschen Bahn AG geplanten Preiserhöhungen sind weitaus gravierender, als sie in der Öffentlichkeit derzeit wahrgenommen werden. Gemeinsam reisende Fahrgäste sollen ab Dezember nach den Plänen der Deutschen Bahn AG bis zu 78 Prozent mehr zahlen. Darauf macht der Fahrgastverband PRO BAHN aufmerksam. Von der Öffentlichkeit werden derzeit fast ausschließlich die von der Deutschen Bahn offen kommunizierten 3,4 bis 4,2 Prozent Preiserhöhung wahrgenommen. Tatsächlich werden mengenmäßig nicht unerhebliche Kundengruppen jedoch 33 bis 67 Prozent - in der 1. Klasse sogar bis zu 78 Prozent - mehr zahlen müssen.

Der Grund: Normalpreis und Mitfahrer-Rabatt sind künftig nicht mehr miteinander kombinierbar. Bisher zahlt bei einem Fahrpreis ab 15 Euro nur die erste Person den vollen Fahrpreis. Bis zu vier weitere Personen fahren zum halben Preis. Ab Dezember muss beim Normalpreis jede Person den vollen Fahrpreis bezahlen. Da die Deutsche Bahn AG gleichzeitig diesen Normalpreis um 3,4 bis 4,2 Prozent und den Zuschlag für die 1. Klasse von 50 auf 55 Prozent anhebt, zahlen zwei Personen in der 1. Klasse beispielsweise bis zu 42,8 Prozent mehr als bisher. Fünf gemeinsam reisende Personen müssen in der 1. Klasse sogar 78,5 Prozent mehr bezahlen.

Den Mitfahrer-Rabatt soll es ab Dezember nur noch für Kunden geben, die einen Sparpreis kaufen, also sich mehrere Tage vor der Reise auf einen bestimmten Zug für Hin- und Rückfahrt festlegen - oder bei denen die 1. Person über eine BahnCard verfügt (letztere Regelung gilt aber nur übergangsweise). Flexibel Bahn fahren mit mehreren Personen wird somit erheblich teurer. Aus der Sicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN verspielt die Deutsche Bahn AG damit ihre Wettbewerbschancen. "Beim Auto kostet es keinen Cent mehr, wenn noch jemand mitfährt - trotz gestiegener Energiepreise, mit denen die Deutsche Bahn AG ihre Preiserhöhung zu begründen versucht", so PRO BAHN Vorsitzender Karl-Peter Naumann.

Zudem macht die unterschiedliche Anwendung des Mitfahrer-Rabatts das Preissystem deutlich komplizierter: Bietet ein Sparpreis 25 oder 50 - wie der Name schon sagt - bisher immer 25 Prozent oder 50 Prozent Ermäßigung, so sind es zukünftig beim Sparpreis 25 zwischen 25 und 55 Prozent und beim Sparpreis 50 zwischen 50 Prozent und 70 Prozent Rabatt auf den Grundpreis. "Das übersieht kein normaler Kunde mehr und der Beratungsaufwand wird deutlich steigen", so Naumann abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
PRO BAHN e.V. Gemeinnütziger Fahrgastverband Schwanthalerstr. 74, 80336 München Telefon: 089/54456213, Telefax: 089/54456214

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