Deutsche Automobilindustrie entwickelt neue Beschichtungstechniken / Modernste Materialien für mehr Umweltschutz im Automobilbereich
(Frankfurt am Main) - Klimaschutz und Umweltverträglichkeit sind zentrale Anliegen der deutschen Automobilindustrie. Deshalb konnten die deutschen Hersteller und Zulieferer den CO2-Ausstoß ihren Produkte in den letzten Jahren stärker und schneller verringern als die Importeure, erklärte VDA-Geschäftsführer Dr. Thomas Schlick. Dabei sei die CO2-Reduzierung auf der Straße aber nur ein Baustein für mehr Umweltschutz im Automobilbereich. Auch auf anderen Gebieten würden sich Automobilhersteller und Zulieferunternehmen erfolgreich weiterentwickeln - so zum Beispiel beim Einsatz innovativer und umweltschonender Materialien:
Beispielhaft hierfür ist der Einsatz von Chrom (VI)-freien Korrosionsschutzschichten. Durch die Senkung des Rohstoff- und Energieverbrauchs sowie die Minderung von anfallendem Schrott fördert die Oberflächentechnik die Herstellung von ökologisch verträglichen Fahrzeugen. Da beschichtete Gegenstände eine längere Gebrauchsdauer aufweisen, kann die Automobilindustrie mittels ihrer Beschichtungstechnologien einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten, erläuterte Schlick.
Zum 1. Juli diesen Jahres ist nun auch bei Schrauben und Muttern von Chassis-Verbindungen das Verbot von Chrom (VI)-Materialien eingeführt worden. Unter der Leitung des VDA-Werkstoffausschusses wurden moderne Chrom (VI)-freie Oberflächenschutzsysteme in der Automobilherstellung eingeführt. Dabei musste ein neuer Korrosionsschutz entwickelt werden, der die wichtigsten Charakteristika des herkömmlichen Systems erfüllt, in seiner Wirksamkeit diesem in nichts nachsteht und gleichzeitig umweltverträglichen Kriterien entspricht.
Abrieb- und Temperaturbeständigkeit sowie Montageverhalten stellen Eigenschaften dar, die für einen ausreichenden Korrosionsschutz gewährleistet sein müssen. Nachdem Ergebnisse von über 2.500 Ringversuchen gezeigt haben, dass mit den neuen Systemen ein sehr guter Schutz vor Korrosion erreicht wird, können die bisherigen Chrom (VI)-haltigen Korrosionsschutzschichten in den Fahrzeugen abgelöst werden. Die Versuche der Galvanotechniker haben in über 50 Prüfstellen der Automobilindustrie stattgefunden. Diese Umstellung wurde von Experten der VDA-Mitgliedsunternehmen Audi, BMW, Daimler, Ford, Opel, Porsche und Volkswagen sowie von ABC, Acument, Bosch, Kamax, Knipping und Nedschroef Plettenberg Schaeffler bearbeitet.
Die VDA-Experten legten damit die Grundlage für den Ersatz bisheriger Korrosionsschutzschichten. Sie formulierten Qualitätsanforderungen an alternative Systeme zum Oberflächenschutz. Diese sollen durch einheitliche Prüfvorschriften und Analysen zum Korrosionsschutz garantiert werden. Die Arbeit des Werkstoffausschuss führte zur Gründung des Fachverbands Industrieller Beschichter. Dessen Ziel ist die Weiterentwicklung der Prozesssicherheit bei der Herstellung von Chrom (VI)-freien Systemen.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)
Eckehart Rotter, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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