Pressemitteilung | k.A.

Deutsche AIDS-Stiftung warnt: Armut behindert AIDS

(Bonn) - Fehlende soziale Absicherung kann den Therapieerfolg bei Menschen mit HIV und AIDS gefährden. Davor warnte die Deutsche AIDS-Stiftung am 26. November vor Journalisten in Bonn. Zur wirksamen Behandlung mit Medikamenten gehöre auch ein entsprechend gesichertes soziales Umfeld.

Knapp 60 Prozent aller, die bei der Stiftung Hilfe suchen, müssen Sozialhilfe in Anspruch nehmen. Der Grund: Die meisten Betroffenen erkranken an AIDS noch bevor sie 40 Jahre alt sind, ohne Chance auf ausreichende Rentenansprüche. Jung, chronisch krank und zumeist erwerbsunfähig, sind sie auf staatliche Leistungen angewiesen.

"Wir befürchten, dass Erwerbsunfähige bei den Kürzungen von Sozialleistungen benachteiligt werden. Das träfe unsere Antragsteller dann besonders hart", betonte Ulrich Heide vom Vorstand der Stiftung. Über die Hälfte aller in Deutschland lebenden AIDS-Kranken musste bereits mindestens einmal die Hilfe der Stiftung in Anspruch nehmen. "Künftig könnten es noch mehr werden", so Heide.

Seit 15 Jahren hilft die Deutsche AIDS-Stiftung Betroffenen aus finanzieller Not. Allein in den letzten 5 Jahren gingen 26.412 Anträge auf individuelle Hilfe bei der Stiftung ein. Insgesamt stellte sie bereits mehr als 17,4 Millionen Euro für Betroffene bereit.

"Finanzielle Notsituationen belasten AIDS-Kranke doppelt", erklärte Jürgen Rockstroh, HIV-Experte an der Uniklinik Bonn. Häufig seien Therapien mit starken Nebenwirkungen der Medikamente verbunden. "Kommen zu den körperlichen Beschwerden noch Existenzängste und psychische Belastungen, sinkt die Bereitschaft, sich an die Vorgaben der Therapie zu halten." Die lebensverlängernde Wirksamkeit der Medikamente sei damit stark gefährdet.

Christoph Uleer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, appellierte zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember an die Spendenbereitschaft der Bevölkerung. "Ohne Spenden und erfolgreiche Benefiz-Projekte können wir bedürftige Männer und Frauen mit HIV und AIDS nicht ausreichend unterstützen. Bitte helfen Sie uns, damit wir helfen können", sagte Uleer.

Aus den Zahlen des AIDS-Zentrums im Berliner Robert-Koch-Institut, RKI, (www.rki.de; Stand: Ende 2001) geht hervor, dass bundesweit etwa 38.000 HIV-infizierte Menschen leben, darunter 5.000 mit AIDS.

Spendenkonto 4004, West LB Köln, Bankleitzahl 370 500 00

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche AIDS-Stiftung SdbR Markt 26 53111 Bonn Telefon: 0228/604690 Telefax: 0228/6046999

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