Deutsch-Französisches Förderprogramm für Klima-, Energie- und Erdsystemforschung findet große internationale Resonanz
(Bonn) - Im neuen deutsch-französischen Förderprogramm im Rahmen der Initiative "Make Our Planet Great Again" wurde in Deutschland die erste Auswahlstufe abgeschlossen. Forscher aus allen fünf Kontinenten und rund 70 Ländern bewarben sich auf die Förderung von Projekten zur Unterstützung der Pariser Klima-Ziele. Auf deutscher Seite ist für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aufgelegte Programm der DAAD verantwortlich.
Mit fast 15.000 Aufrufen der Ausschreibungsseite und mehr als 700 Interessensbekundungen, von denen 217 zur ersten Auswahlrunde zugelassen werden konnten, fand die Ausschreibung international große Beachtung.
"Die große Resonanz ist auch Beleg für die Qualität und Stärke unserer internationalen Netzwerke", hält DAAD-Präsidentin Prof. Magret Wintermantel fest. "Es freut uns, dass wir auf diesem Wege die besten Forscherinnen und Forscher auf allen Kontinenten erreichen konnten." In der ersten Runde des Verfahrens wurden 62 Bewerberinnen und Bewerber aus 23 Ländern ausgewählt. Sie werden in den kommenden Tagen benachrichtigt, um für die zweite Runde gemeinsam mit einer deutschen Gastinstitution einen Vollantrag für ein innovatives Projekt im Bereich der Klima-, Energie- und Erdsystemforschung zu erstellen.
Die Bandbreite der vorgeschlagenen Themen, denen im Kontext des Übereinkommens von Paris eine hohe Dringlichkeit zukommt, ist groß: sie reicht von der Entwicklung neuer Verfahren zur Energiespeicherung, der Erforschung klimabezogener Auswirkungen des menschlichen Sozialverhaltens über die Folgen der Erderwärmung in der Landwirtschaft hin zu einem besseren Verständnis natürlicher Wirkungsprozesse und neuen Messverfahren zur verbesserten Vorhersage von Erdbeben.
Neben deutschen Forschern, die derzeit vor allem in den USA und Großbritannien tätig sind, haben sich auch viele amerikanische Wissenschaftler beworben, gefolgt von Bewerbern aus Australien, Kanada, Frankreich, Brasilien, Indonesien und China. In den kommenden Projekt-Entwürfen können Antragsteller für Junior- oder Senior-Forschungsgruppen mit einem Budget von bis zu 1 bzw. 1,5 Mio. Euro planen (inkl. Eigenleistung der Gastinstitution). Einreichungsfrist ist der 15. Februar 2018.
Deutsch-Französisches Förderprogramm für Klima-, Energie- und Erdsystemforschung ("Make Our Planet Great Again - German Research Initiative")
Das Programm geht auf die Initiative "Make Our Planet Great Again" des französischen Staatspräsidenten zurück. Getragen wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom französischen Bildungsministerium (Ministère de l'Enseignement Supérieur, de la Recherche et de l'Innovation, MESRI). Die Initiative ermöglicht im Ausland tätigen Wissenschaftlern, klimabezogene Forschungsgruppen an deutschen bzw. französischen Einrichtungen ihrer Wahl einzurichten. Damit wird, auch vor dem Hintergrund des angekündigten Ausstiegs der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ein Signal für die Kontinuität des Bemühens um die Erreichung der Klimaziele gesetzt. Auf deutscher Seite hat der DAAD die Zuständigkeit für die Durchführung des Programms übernommen, das bis 2022 ein Gesamtbudget von 15 Mio. Euro umfasst. Auf französischer Seite wurden - bei vergleichbaren Zahlen in allen genannten Bereichen - gerade die ersten 18 Projektanträge bewilligt.
Der DAAD
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist die Organisation der deutschen Hochschulen und ihrer Studierenden zur Internationalisierung des Wissenschaftssystems. Er schafft Zugänge zu den besten Studien- und Forschungsmöglichkeiten für Studierende, Forschende und Lehrende durch die Vergabe von Stipendien. Der DAAD fördert transnationale Kooperationen und Partnerschaften zwischen Hochschulen und ist die Nationale Agentur für die europäische Hochschulzusammenarbeit. Der DAAD unterhält dafür ein Netzwerk mit 71 Außenstellen und Informationszentren und rund 500 Lektorate weltweit sowie die internationale DAAD-Akademie (iDA). 2016 hat der DAAD über 130.000 Deutsche und Ausländer rund um den Globus gefördert. Der DAAD wird überwiegend aus Mitteln des Auswärtigen Amts, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und der Europäischen Union finanziert.
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