Deutsch-Arabisches Wirtschaftsforum stößt auf großes Interesse / Zentrale Plattform für Geschäftskontakte vom 4. bis 6. Juni in Berlin
(Berlin) - Knapp 600 Unternehmens- und Regierungsvertreter kommen derzeit beim 6. Deutsch-Arabischen Wirtschaftsforum in Berlin zusammen. Die Konferenz hat sich seit 1997 zur zentralen Plattform der Beziehungen zwischen Deutschland und den arabischen Staaten entwickelt.
Organisiert wird das Forum, das am gestrigen Mittwoch begann und noch bis morgen im Haus der Deutschen Wirtschaft stattfindet, vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Arabisch-Deutschen Vereinigung für Handel und Industrie (Ghorfa) sowie der Al-Iktissad-wal-Aamal-Gruppe.
Redner sind neben DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun und Ghorfa-Präsident Günter Rexrodt der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Moussa, sowie Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement.
Im Mittelpunkt des Wirtschaftsforums stehen sieben Workshops mit den Schwerpunkten Infrastruktur, Energie, Informationstechnologie und Telekommunikation, Wasser und Umwelt, Handel und Dienstleistung, Medizintechnik, Finanzierung und rechtliche Rahmenbedingungen. Dabei werden unter anderem Geschäftsmöglichkeiten im Öl- und Gassektor in Algerien, bei irakischen Kraftwerken oder im jordanischen und ägyptischen Wassersektor aufgezeigt.
Die Themen zeigen einen Querschnitt der vielfältigen Kooperationen zwischen deutschen und arabischen Unternehmen und sind Ausdruck für die in den vergangenen Jahren intensivierten Wirtschaftsbeziehungen.
So wuchsen die deutschen Ausfuhren in die arabischen Länder 2002 gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent auf rund 15 Milliarden Euro an. Wichtigster Handelspartner in der Region ist Saudi-Arabien: Die deutschen Exporte dorthin legten im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro zu. Die deutschen Ausfuhren in die Vereinigten Arabischen Emirate stiegen auf 3,1 Milliarden Euro und haben sich damit seit 1996 fast verdreifacht.
"Die ermutigenden Zahlen sind Folge des persönlichen Engagements einzelner Menschen und den sehr guten Kontakten zwischen deutschen und arabischen Unternehmen" begründet DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun diese Entwicklung.
Gute Perspektiven bietet im Fall der politischen Stabilisierung auch der Wiederaufbau im Irak. Im Rahmen von multilateralen und bilateralen Wiederaufbauprogrammen sind deutsche Unternehmen aufgerufen, ihre Dienstleistungen anzubieten. Unteraufträge werden zurzeit für Ausschreibungen der US-amerikanischen Entwicklungshilfeorganisation US A.I.D. vergeben. Zukünftig wollen sich auch internationale Organisationen engagieren. So sind nach Angaben der Weltbank für den Wiederaufbau des Iraks zwei bis drei Milliarden US-Dollar jährlich erforderlich.
Interessant sind solche Wiederaufbauhilfen insbesondere für Unternehmen, die in den Irak bereits Infrastruktur- und Industrieanlagen geliefert haben und nun bei deren Rehabilitierung mit einbezogen werden könnten.
Zu den im Irak bis Ende der 80er Jahre errichteten Anlagen gehören zum Beispiel der Flughafen in Basra und eine Zementfabrik in Samawa. Obwohl nach dem ersten Golfkrieg der Handel mit dem Irak nur unter Kontrolle der UN möglich war, wurden seit 1995, wenn auch in deutlich geringerem Umfang, etwa Pumpenanlagen für Ölfelder oder Ausrüstung für Kraftwerke geliefert.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
Breite Str. 29, 10178 Berlin
Telefon: 030/203080, Telefax: 030/203081000