Deutliches Umsatzplus der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie in Sachsen und Thüringen
(Frankfurt am Main) Die Elektrotechnik- und Elektronikindustrie in Sachsen und Thüringen verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzsprung von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2003 setzte die Branche in diesen beiden Bundesländern 9,2 Mrd. Euro um, wie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V. anlässlich der Mitgliederversammlung seiner Landesstelle in Dresden mitteilte. Trotz dieser im Vergleich zum bundesweiten Trend günstigen Entwicklung bestehe aber noch großer Nachholbedarf in diesen beiden Bundesländern. Die eingetretene moderate Entwicklung kann bestenfalls als das Ende einer dreijährigen Durststrecke angesehen werden, erklärte Norbert Deismann, Vorsitzer des ZVEI in Sachsen und Thüringen, denn die Situation bei den einzelnen Unternehmen ist zu unterschiedlich, als dass man von einer durchgreifenden und allgemeinen Erholung sprechen kann.
Erneut hat die Steigerung des Exports um 17 Prozent nach Angaben des Verbandes zu der grundsätzlich positiven Umsatzentwicklung beigetragen. Einmal mehr erweise sich die schwache Inlandsnachfrage als das Sorgenkind der Unternehmen. Vor diesem Hintergrund mahnt der ZVEI eine situationsgerechte Lohnpolitik an und lehnt weitere kostenerhöhende Forderungen wie z. B. die geplante Ausbildungsplatzabgabe ab. Der stark gestiegene Export in Thüringen um 36 Prozent und in Sachsen um fünf Prozent hat inzwischen zu einem Exportanteil der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie von 32 Prozent in Thüringen und von 38 Prozent in Sachsen geführt.
Gegenwärtig sind 29100 Beschäftigte in der sächsischen und 22200 Personen in der thüringischen Elektroindustrie tätig. Obwohl sich die Rahmenbedingungen für die Unternehmen zunehmend schwieriger gestalteten, konnte damit immer noch ein leichter Zuwachs von 2,5 Prozent erreicht werden. Besonders erfreulich ist der gestiegene Anteil der Auszubildenden an den Gesamtbeschäftigten auf jetzt über fünf Prozent. Dies zeige, dass die gegenwärtige Diskussion über die Einführung einer Ausbildungsplatzabgabe an der Realität vorbeigeht.
Im Jahr 2004 Belebung erwartet
Auf der Grundlage einer weiter gestiegenen Kapazitätsauslastung vier von fünf der befragten ZVEI-Unternehmen melden eine Auslastung von knapp unter oder über 90 Prozent blicken die Unternehmen mit einer hoffnungsvollen Erwartung auf das laufende Jahr. Ein Drittel der Unternehmen der sächsischen und thüringischen Elektroindustrie erwartet für das erste Halbjahr 2004 gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2003 ein besseres Geschäft. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zur letzten Befragung deutlich verbessert. Nur noch 13 Prozent der Unternehmen rechnen für die ersten sechs Monate in diesem Jahr mit einem shlechteren Geschäft und 56 Prozent mit stagnierender Entwicklung.
Diesem positiven Trend entsprechend beabsichtigen sieben Prozent der sächsischen und 15 Prozent der thüringischen ZVEI-Mitgliedsunternehmen die Anzahl der Beschäftigten aufzustocken. Gleichzeitig planen etliche überwiegend kleinere Unternehmen die Zahl der Arbeitsplätze zu verringern, in Sachsen 22 Prozent und in Thüringen 20 Prozent.
Risiken für den Aufschwung
Der künftige Geschäftsverlauf der stark exportorientierten sächsischen und thüringischen Unternehmen der elektrotechnischen und elektronischen Industrie ist Deismann zufolge mit dem Risiko der weiteren Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar behaftet. Auch die größer werdende Facharbeiterlücke bedeutet für die mittelständisch geprägte Branche eine zunehmende Herausforderung, der sie nicht allein begegnen kann, ergänzt der Vorsitzende der ZVEI-Landesstelle. Auch hier seien Reformen unerlässlich.
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Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI)
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