Deutliche Absage der Lebensmittelwirtschaft an "Ampelkennzeichnung"
(Berlin) - "Wir wenden uns strikt gegen die Kennzeichnung von Lebensmitteln mit roten, gelben und grünen Punkten, die den Verbrauchern im Sinne einer "Verzehrsampel" die Entscheidung bei der Lebensmittelauswahl abnehmen soll", bekundet Prof. Matthias Horst, Hauptgeschäftsführer des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL), dem Spitzenverband der deutschen Lebensmittelwirtschaft. "Die diesbezüglichen Vorschläge der britischen Food Standards Agency (FSA) werden von der Lebensmittelwirtschaft in ganz Europa einheitlich verworfen."
Die verkürzte Pauschalbewertung einzelner Lebensmittel mittels Ampelkennzeichnung kann im Hinblick auf die individuellen Ernährungsgewohnheiten und -erfordernisse der Verbraucher und die dementsprechend sehr unterschiedliche Bedeutung einzelner Lebensmittel im Rahmen der jeweiligen Ernährung nur falsch sein; sie konterkariert alle aktuellen Bemühungen im Zusammenhang mit der Diskussion um Ernährung und Gesundheit: Die Gewährleistung einer eigenverantwortlichen, bedarfsangepassten Produktauswahl und Ernährung des einzelnen Verbrauchers im Rahmen eines gesunden Lebensstils. Die Lebensmittelwirtschaft setzt deshalb europaweit auf zutreffende faktische Information. Ziel ist, die für eine eigenverantwortliche Kaufentscheidung maßgeblichen Informationen einfacher, klarer und verständlicher zu vermitteln. Die Lebensmittelwirtschaft widerspricht jeder Art von Produktdiskriminierung und sei es in Form einer "Ampelkennzeichnung."
Dies wird auch die Position der Lebensmittelwirtschaft bei den anstehenden Diskussionen um die zukünftige Ausgestaltung des Rechts der Lebensmittelkennzeichnung und der Nährwertkennzeichnung sein, die in Brüssel gerade beginnen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL)
Angelika Mrohs, Geschäftsführerin
Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn
Telefon: (0228) 819930, Telefax: (0228) 81993-77
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- BLL und NGG: Neue EU-Lebensmittelinformations-Verordnung muss Engagement der Lebensmittelwirtschaft anerkennen und Rücksicht auf Belange von Verbrauchern und Wirtschaft nehmen
- Stabwechsel an der Spitze des BLL: Dr. Werner Wolf zum Nachfolger von BLLPräsident / Dr. Theo Spettmann gewählt
- Verbraucherinformationsgesetz sorgfältig evaluieren - politische Schnellschüsse mit unabsehbaren Folgen für Unternehmen vermeiden