Der SpiFa diskutiert seine neue Grundsatzprogrammatik
(Berlin) - In seiner ersten Präsenzsitzung in der Corona-Krise diskutiert der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) seine neue Grundsatzprogrammatik bis zum Jahr 2030. Kernthema ist die Freiheit des Arztberufes und die Herausstellung der Unteilbarkeit ärztlicher Verantwortung für den Patienten.
Am letzten Wochenende trafen sich die SpiFa-Mitgliedsverbände unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln zu ihrer ersten Präsenzsitzung während der Corona-Pandemie in Berlin und gingen in Klausur.
In der Diskussion wurde mehr als deutlich, dass der SpiFa für den freien Beruf Arzt und die nach wie vor als Idealbild anzustrebende selbständige Ausübung des Berufes steht. Für den Facharzt in der Praxis, aber auch in der Klinik, sind die sich aus der Freiberuflichkeit ergebenden Rechte und Pflichten des Berufsstandes die Grundlage für ein wirksames Eintreten für das Patientenwohl. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund einer immer stärker platzgreifenden einnahmeorientierten Ausgabenpolitik. "Wenn Öffentlichkeit, Politik, Gesetzgeber aber auch die verfassten Organe der ärztlichen Selbstverwaltung dieses Primat in Frage stellen, wird der SpiFa dies anprangern und dagegen agieren.", so Dr. Dirk Heinrich, Vorstandsvorsitzender des SpiFa, am Rande der Veranstaltung in Berlin.
Die Mitgliederversammlung diskutierte zudem über eine Struktur der Versorgung in Deutschland, bei der der Patient und nicht die "Sektorenegozentrik" der Institutionen im Vordergrund steht. "Patienten wollen die bestmögliche Versorgung, unabhängig davon, ob diese ambulant oder stationär stattfindet. Sektorengrenzen sind aus medizinisch-ärztlicher Sicht überholt, dienen allein der ökonomischen Steuerung und behindern eine patientengerechte Versorgung. In der Überwindung der Sektorenegozentrik sieht der SpiFa auch die Chance für Krankenhausärzte, ihre Tätigkeit wieder stärker an den Grundsätzen des freien Berufes zu orientieren.", so Dr. Dirk Heinrich weiter.
Die Mitgliedsverbände des SpiFa sehen darum die dringende Notwendigkeit, die eigene Grundsatzprogrammatik zu überarbeiten, was bis zum Dezember 2020 erfolgen wird. Hierbei soll klar herausgearbeitet werden, dass "ärztliche Verantwortung für den Patienten niemals teilbar ist; deren Teilung ist weder menschlich noch rechtlich und niemals medizinisch zu begründen.", so Dr. Dirk Heinrich in seinem Schlussplädoyer.
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