Pressemitteilung | Hans-Böckler-Stiftung

Der selbstbestimmte Versicherte / IKK-Bundesverband und Hans-Böckler-Stiftung führen Projekt fort

(Düsseldorf) - Mit einem gemeinsamen Projekt verbessern IKK-Bundesverband und Hans-Böckler-Stiftung die Informationen für Versicherte. Damit wird der Versicherte besser in die Lage versetzt, Entscheidungen, die seine Versorgung und seine Versicherung betreffen, eigenständig zu fällen. Durch ein Berichtswesen bei den Kassen werden die Informationen besser aufbereitet und die Dienstleistungen verbessert. „Versicherte müssen immer öfter Entscheidungen treffen, die von großer Bedeutung sind. Kampagnen, wie von den Kieferorthopäden zur Kostenerstattung, sind ein Beispiel, wie wichtig es ist, die Tücken solcher angeblichen Verbesserungen zu kennen“, erklärte Rolf Habermann, Mitglied des Verwaltungsrates des IKK-Bundesverbandes. „Für uns Kassen ist es deshalb vorrangiges Ziel, eine möglichst neutrale, aber vertrauensvolle Beratung vorzunehmen. Da müssen wir auch noch einiges dazulernen.“

Die Grundlage hierfür wird ein Erfahrungs- und Kommunikationssystem sein, das auch ein Controlling für die IKK-Mitarbeiter umfasst. Damit entsprechen wir Befragungsergebnissen unserer Versicherten, die eine höhere Beratungskompetenz einfordern, die im Rahmen von Arztbesuchen immer häufiger vermisst wird. Die Befragungen zeigen zugleich, welche neuen Fragen Versicherte plötzlich bedenken müssen. So genannte individuelle Gesundheitsleistungen oder DMP sind nur zwei Beispiele. „Für uns Versichertenvertreter geht es auch darum, die Selbstverwaltung der gesetzlichen Krankenversicherung an die neuen Aufgaben anzupassen. Wir müssen uns verstärkt an dem Ausbau der Kundenorientierung beteiligen. Vielleicht sollten wir auf Dauer auch Versichertenälteste wie in der Rentenversicherung einführen“, erläutert Habermann.

Die Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung ist bei der Umsetzung von großer Bedeutung. „Für uns ist es wichtig, Versicherten, gleich welcher sozialen Herkunft, die Informationen zukommen zu lassen, die sie brauchen. Deshalb ist auch wichtig, dass es keine Barriere gibt, um das Angebot in Anspruch zu nehmen“, erklärte Dr. Erika Mezger, Abteilungsleiterin Forschungsförderung bei der Hans-Böckler-Stiftung.

Die Laufzeit des Projektes ist mit zwei Jahren geplant. In dieser Zeit werden im Praxisalltag von drei Innungskrankenkassen, d.h. also bei den Versicherten, in einem ersten Schritt deren Einstellungen, Erwartungen und konkrete Anforderungen an einen zielführenden Beratungsvorgang systematisiert. Anschließend folgt die Analyse der Beratungsabläufe von Versicherten und IKK-Mitarbeitern gestützt auf diese Wissensbasis. Der gesamte Vorgang und seine Effekte werden evaluiert, so dass sich insgesamt ein qualitätsgesicherter Prozess ergibt. Dabei wird auf bereits vorhandenen Erfahrungen und Verfahren aus einer Vorstudie aufgebaut, so dass bereits im kommenden Jahr Zwischenergebnisse vorgelegt werden können.

Quelle und Kontaktadresse:
Hans-Böckler-Stiftung Hans-Böckler-Str. 39, 40476 Düsseldorf Telefon: 0211/77780, Telefax: 0211/7778120

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