Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg und Suchtverbände fordern besseren Jugendschutz bei der E-Zigaretten-Werbung
(Stuttgart) - In Deutschland rauchen derzeit über ein Drittel aller Erwachsenen und etwa sechs Prozent der Jugendlichen. Während bei den Rauchenden ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, steigt die Nutzung von E-Zigaretten vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen deutlich. Deshalb fordern der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg und Suchtverbände anlässlich des Weltnichtrauchertags (31.05.), die Steuern auf Tabak- und Nikotinprodukte deutlich zu erhöhen, Werbung zu verbieten, eine Umweltabgabe für verursachte Schäden durch Nikotinprodukte einzuführen und Angebote zur Tabakentwöhnung zu fördern. Die Werbung für E-Zigaretten müsse eingeschränkt und der Jugendschutz verbessert werden, so die Verbände.
"Mit dem Rauchen oder dem Konsum von E-Zigaretten aufzuhören, ist keine Kleinigkeit. Das Nikotin in herkömmlichen Zigaretten, aber auch Tabakerhitzern und E-Zigaretten schafft eine körperliche Abhängigkeit, die höher liegt als bei Cannabis und Kokain. Der Ausstieg ist im Allgemeinen sehr schwer. Die wenigsten schaffen es ganz ohne Hilfe und in der Regel erst nach mehreren Versuchen", sagt Dorothea Aschke, Referentin für Sucht- und Drogenhilfe beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg. Umso wichtiger sei es, sich Unterstützung zu holen beispielsweise durch eine Kurzberatung in der medizinischen und psychosozialen Gesundheitsversorgung, verhaltenstherapeutische Einzel- und Gruppeninterventionen, medikamentöse Therapien oder qualifizierte Nichtrauchertrainings- beziehungsweise Rauchentwöhnungskurse. Der Anstieg der E-Zigaretten-Nutzung durch Jugendliche sei bedenklich und die Zulassung von Einmal-E-Zigaretten allein aus Umweltgründen untragbar. Darüber hinaus schädige Rauchen die Umwelt: "Tabak verursacht einen großen ökologischen Fußabdruck: Anbau, Produktion, Konsum und Entsorgung sorgen für einen hohen Energie- und Wasserverbrauch und klimaschädliche Emissionen. Die Verschmutzung von Luft, Boden und Wasser durch in Zigarettenkippen enthaltene Giftstoffe tragen zur Umweltverschmutzung bei. Auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer verursachen Umweltschäden in Form großer Mengen von Plastik- und Sondermüll", so Aschke.
"Viele abhängige Raucher*innen denken über einen Rauchstopp nach, sind aber unsicher, wie sie diesen umsetzen können. Die bwlv Fachstelle Sucht Wiesloch bietet zu diesem Zweck regelmäßig den Kurs "Nichtrauchen in 6 Wochen" an und steht auch ansonsten für alle Fragen zur Verfügung", sagt Kerstin Abeck Sozialarbeiterin bei der bwlv Fachstelle Sucht Wiesloch.
"In unseren Kursen wird immer wieder deutlich - Nichtrauchen ist mehr als Verzicht, es ist vielmehr ein Gewinn in vielen Lebensbereichen, daher können wir das Motto # NahrungStattTabak des diesjährigen Weltnichtrauchertages nur unterstreichen!", erklärt Lars Kiefer, Leitung & Prävention bei der Fachstelle Sucht in Singen.
Aktion zum Weltnichtrauchertag in Wiesloch: Die bwlv Fachstelle Sucht Wiesloch ist am 31.05.2023 von ca. 12 - 15 Uhr mit einem Informations-Stand in der Wieslocher Fußgängerzone, Höhe Hauptstraße 96 bei der Stadt-Apotheke zu finden. Mit einem Quiz, schönen kleinen Preisen sowie Informationen und Aufklärung zum Thema planen sie mit Passant*innen ins Gespräch zu kommen und Informationen zu Nichtraucherschutz und Raucherentwöhnung zu vermitteln.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Hina Marquart, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hauptstr. 28, 70563 Stuttgart
Telefon: (0711) 2155-0, Fax: (0711) 2155-215
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