Der neue Bundesfreiwilligendienst - Chance für Kommunen und das Gemeinwesen
(Berlin) - Der zum 1. Juli 2011 startende Bundesfreiwilligendienst ist ein notwendiger Baustein, um dem freiwilligen Engagement von Frauen und Männern aller Altersgruppen neue Impulse zu geben, erklärten die Präsidentin des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), Helga Roesgen und das Geschäftsführende Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB), Dr. Gerd Landsberg, am 22. Juni 2011 anlässlich der Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung zwischen dem DStGB und dem BAFzA. Mit dem neuen Dienst könne der Wegfall des Zivildienstes zumindest teilweise kompensiert und sogar breitere Bevölkerungsgruppen für das zivilgesellschaftliche Engagement gewonnen werden.
"Der Bundesfreiwilligendienst bietet die Möglichkeit, ehrenamtliches Engagement in seiner unterschiedlichen Ausgestaltung einer großen Gruppe von Menschen ans Herz zu legen", erläuterte Roesgen. Denn im Gegensatz zum Zivildienst richtet er sich an Jung und Alt, ohne Rücksicht auf Staatsangehörigkeit und Geschlecht. Der Bundesfreiwilligendienst biete deutlich mehr Einsatzfelder als der bisherige Zivildienst. Besonders positiv für die Städte sei es, so Roesgen, dass im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes künftig auch Einsätze in den Bereichen Kultur, Bildung, Sport, Integration sowie Zivil- und Katastrophenschutz möglich sein werden.
"Wir haben bei den Städten und Gemeinden großes Interesse am Bundesfreiwilligendienst festgestellt", führte Landsberg aus. Er geht davon aus, dass in den kommenden Monaten viele Verträge mit kommunalen Einsatzstellen abgeschlossen werden. In den unterschiedlichsten städtischen und gemeindlichen Aufgabenfeldern sind sehr spannende Einsatzfelder möglich, vom Kindergarten über die Schulen, kulturelle Einrichtungen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, aber auch bei der Kultur- und Denkmalpflege, der Integration sowie den Freiwilligen Feuerwehren. "Der Bundesfreiwilligendienst, angelegt als Freiwilligendienst aller Generationen, eröffnet zahlreiche Handlungsfelder für gesellschaftliches Engagement und ist somit ein wichtiger Baustein für eine bessere Bürgergesellschaft", betonte Landsberg.
Der Bundesfreiwilligendienst bietet gerade für junge Menschen auch eine große Chance für eine Berufsorientierung. Wer etwa im Rahmen dieser Tätigkeit ein behindertes Kind betreut oder in einer schulischen Einrichtung seinen Dienst versehen hat, wird eher bereit sein, später eine pflegerische oder auch pädagogische Ausbildung zu absolvieren. Das ist umso wichtiger, als der Fachkräftebedarf in diesem Bereich in den nächsten Jahren weiter dramatisch ansteigen wird und Jugendliche zu diesem Tätigkeitsbereich nicht ohne weiteres einen Zugang finden werden.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund und das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben wollen mit der Rahmenvereinbarung dazu beitragen, dass städtische und gemeindliche Einsatzstellen und interessierte Freiwillige besser zusammenfinden können. "Mit der Vereinbarung und der Kooperation haben wir für die Kommunen eine gute Grundlage für einen gelingenden Start des neuen Freiwilligendienstes geschaffen", so Roesgen und Landsberg abschließend.
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