Der Impfmüdigkeit den Kampf ansagen / Erste Nationale Impfwoche in Deutschland

(Düsseldorf) - Das Gesundheitsbewusstsein der Deutschen ist sehr ausgeprägt. Wenn es aber um das Thema Impfen geht, sind sie eher nachlässig. Kaum ein Erwachsener in Deutschland verfügt über den von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Institutes empfohlenen Impfschutz. Abhilfe und Aufklärung soll jetzt die Erste Nationale Impfwoche bringen. Initiator ist das Deutsche Grüne Kreuz. Vom 5. bis zum 11. Mai finden zahlreiche Aktionen gegen die weitverbreitete Impfmüdigkeit statt. Auch in vielen Apotheken in Nordrhein wird ausführlich zum Thema Impfen beraten, zudem liegen Informations-Broschüren aus.

Werner Heuking, Pressesprecher der Apotheker in Nordrhein erklärt den Hintergrund der Aktion: "Viele Menschen sind sich inzwischen der Gefährlichkeit von Infektionskrankheiten nicht mehr bewusst und lassen sich nicht impfen. Gleichzeitig haben Impfgegner Hochkonjunktur, die mit falschen Darstellungen über vermeintliche Nebenwirkungen von Impfstoffen verunsichern." Die Folge: Viele Erwachsene verzichten auf Nachimpfungen, viele Kinder werden nicht mehr ausreichend geimpft.

Ein fataler Fehler, denn jährlich sterben immer noch weltweit drei Millionen Menschen, auch in "entwickelten" Ländern, an Infektionen, die durch Impfungen leicht hätten verhindert werden können. "Krankheiten wie Masern, Mumps und Röteln könnten durch konsequentes Impfen in absehbarer Zeit in Deutschland verschwunden sein", betont Apotheker Werner Heuking.

Ziel der Aktionswoche: In der Bevölkerung soll sich wieder das Bewusstsein verankern, dass Impfungen der beste Schutz des Einzelnen vor Infektionen und der beste Schutz der Allgemeinheit vor Epidemien sind. "Ein dringender Nachholbedarf besteht vor allem bei Erwachsenen", weiß Heuking. Während Eltern ihre kleinen Kinder meist noch regelmäßig impfen ließen, werde später häufig das Impfen vernachlässigt.

Mangelnder Impfschutz ist aber nicht nur bei den sogenannten "Kinderkrankheiten" ein Problem. Auch die Virusgrippe, an der jedes Jahr Millionen von Deutschen erkranken, könnte zumindest erheblich eingedämmt werden, wenn sich mehr Leute impfen lassen würden. Ebenfalls häufig vernachlässigt werden die Schutzimpfungen vor dem Urlaub: Egal wohin die Reise geht, spätestens acht Wochen vor Urlaubsbeginn sollte man beim Arzt oder in der Apotheke checken, welche Impfungen angebracht oder vorgeschrieben sind. Viele Apotheken in Nordrhein bieten eine spezielle Reise-Impfberatung. Werner Heuking: "Da zwischen den einzelnen Impfungen manchmal mehrere Tage oder sogar Wochen liegen müssen, ist es wichtig, diese Informationen frühzeitig einzuholen."

Nicht nur anlässlich der Impfwoche gilt: Die Apotheker in Nordrhein beraten zu Impffragen aller Art, geben Informationen über die Auffrischung des Impfschutzes und sagen, welche Impfungen bei Auslandsreisen empfehlenswert sind.

Internettipp: www.nationale-impfwoche.de

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerverband Nordrhein e.V. Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf Telefon: 0211/439170, Telefax: 0211/4391717