Pressemitteilung | Hausärztinnen- und Hausärzteverband Nordrhein e.V.

Der Hitze trotzen / Hausärzte fordern kommunale Hitzeaktionspläne

(Köln) - Seit 2000 sind die Sommer immer heißer und unberechenbarer geworden. Drastische Temperaturwechsel innerhalb weniger Tage, Unwetter, extreme Hitze und Trockenheit sind an der Tagesordnung. Die Klimaveränderungen greifen nicht nur in Umwelt und Natur ein. "Die extremen Wetterwechsel sind gesundheitsgefährdend", erklärt Dr. Ralph Krolewski, Umweltbeauftragter des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V. und Mitarbeiter im Klimaadaptationsnetzwerk des Umweltbundesamtes. Die körperlichen Belastungen insbesondere von Risikopatienten sind hoch. Herz-, Lungen- und Kreislaufpatienten, Allergiker und Diabetiker gehören zu den Gruppen der extrem gefährdeten Patienten. Ebenso Kinder, Senioren, Obdachlose und Erwerbstätige, die draußen arbeiten. "Baustellen, Straßenbau und Landwirtschaft sind hitzeexponierte Arbeitsplätze" erklärt Dr. Krolewski, "Die Menschen benötigen hier besonderen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Wir Hausärztinnen und Hausärzte helfen den Patienten durch diese hitzigen Wochen."

Der Hausärzteverband Nordrhein e.V. fordert von den Kommunen schnell konkrete Hitzeaktionspläne. Bisherige Aktivitäten der Städte und Gemeinden sind halbherzig und kurzfristig. "Die Kommunen sollten endlich Hitzeaktionspläne auf den Weg bringen gemäß den Handlungsempfehlungen des Bundesumweltministeriums zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung ", so Dr. Krolewski. "Dieses ist bislang zu wenig erfolgt. Auch die Krankenhäuser sind zu wenig auf Hitzebelastungen über mehrere Tage vorbereitet. Patienten werden in überhitzten Räumen behandelt. In anderen europäischen Ländern existieren bereits seit Jahren Schutzmaßnahmen nach den Empfehlungen der WHO."

Der Hausärzteverband würde es begrüßen, wenn auch seitens der Gesundheitsministerien des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen entsprechende Initiativen erfolgen und Koordinationsstellen nach den Handlungsempfehlungen eingerichtet werden. Hitzeschutzmaßnahmen sind aufgrund der vorliegenden Daten zur gesteigerten Sterblichkeit durch Hitzewellen seit 2003 in Deutschland eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Die Hausärztinnen und Hausärzte in Nordrhein bereiten sich mit Handreichungen für die Patienten und durch Praxisschulungen auf die Hitze vorbei. "COVID19 hat gezeigt, wie wichtig die gut organisierte Zusammenarbeit der Gesundheitsversorgung vor Ort ist. Wir Hausärztinnen und Hausärzte sind bereit."

Quelle und Kontaktadresse:
Hausärzteverband Nordrhein e.V. Pressestelle Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln Telefon: (02203) 57562900, Fax: (02203) 57562910

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