Pressemitteilung | Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT)

Der große Kampf gegen den Hunger / Landwirtschaft ist elementarer Bestandteil der Agenda 2030 - Forschung für Tiergesundheit ein wichtiges Element

(Bonn) - Landwirtschaft findet weltweit zu einem großen Teil in den weniger entwickelten Ländern statt. Die Kleinbauern produzieren dort vorwiegend für einen sehr kleinen regionalen Markt, häufig ausschließlich zur Selbstversorgung der Bevölkerung. Hunger und Unterernährung gehören für mehr als 800 Millionen Menschen noch immer zum Alltag.

Die internationale Staatengemeinschaft hat die Bedeutung einer nachhaltigen Entwicklung erkannt und deshalb unter der Agenda 2030 siebzehn Ziele formuliert, um die Grundlage zu schaffen für weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde. Der landwirtschaftlichen Tierhaltung kommt bei ihrer Verwirklichung eine Schlüsselrolle zu. Denn weite Teile der Bevölkerung in den von Hunger betroffenen Ländern halten Tiere und sind sogar komplett von der Tierproduktion abhängig. Sie hat einen direkten Einfluss auf acht dieser Ziele, alle weiteren Ziele werden ebenfalls indirekt durch die Nutztierhaltung unterstützt. Eine effektivere und qualitativ hochwertigere Erzeugung von tierischen Lebensmitteln könnte somit zur Erreichung der Ziele einen wesentlichen Beitrag leisten.

Den Kleinbauern stehen aber kaum spezifisch auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Möglichkeiten zur Verfügung, die Tiergesundheit und damit die Menge und Qualität ihrer Produkte positiv weiterzuentwickeln. Trotz der hohen Bedeutung entfällt nur ein Bruchteil der Forschungsmittel im landwirtschaftlichen Sektor auf die Tierproduktion. Hier helfen auch große private Stiftungen und spezialisierte Institutionen, wie das International Livestock Research Institute (ILRI). Das Forschungsinstitut mit Hauptsitz in Nairobi, Kenia legt zusammen mit weiteren Partnern den Fokus auf die Erforschung von Krankheiten von Nutztieren in Entwicklungsländern, die Entwicklung von Diagnostikmöglichkeiten und Impfstoffen sowie Produktivitätssteigerung und Erhaltung der genetischen Vielfalt von Nutztierrassen. Durch eine effiziente, sichere und nachhaltige Tierhaltung sollen Lebensmittelqualität und Ernährungssicherheit erreicht und Armut verringert werden.

Die Projekte tragen so zu den zentralen Entwicklungszielen und ihren fünf übergeordneten Handlungsprinzipien - Mensch (einschließlich Ernährungssicherheit), Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft - bei. Wie wichtig eine ausreichende Versorgung mit tierischen Produkten vor allem in den ersten Lebensjahren ist, zeigen neuere Studien. So haben Untersuchungen in Ostafrika gezeigt, dass Kinder, die regelmäßig tierische Nahrungsmittel wie Milch, Fleisch und Eier zu sich nehmen, eine bessere kognitive, körperliche und soziale Entwicklung aufweisen. Zudem schafft die Landwirtschaft in den Entwicklungsländern viele Arbeitsplätze und trägt damit zur Wirtschaftskraft eines Landes bei.

"Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die diese Chance hat, unseren Planeten zu retten!" Das hat der UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon gesagt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin Schwertberger Str. 14, 53177 Bonn Telefon: (0228) 318296, Fax: (0228) 318298

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