Der erste wichtige Schritt zur Reform der klinischen Geburtshilfe
(Berlin) - Anlässlich der heutigen Debatte über die Zukunft von Geburtshilfestationen und Kinderkliniken im Deutschen Bundestag kommentiert Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbands:
„Die heutige Debatte über die Zukunft von Geburtshilfestationen und Kinderkliniken im Bundestag zeigt eines sehr deutlich: Es kann nicht weiter ignoriert werden, wie groß die Missstände und die Versorgungslücken für Mutter, Kind und alle Geburtshelfer*innen geworden sind. Eine verlässliche und gute Geburtshilfe ist ein essentieller Pfeiler unserer Gesellschaft!
Nicht umsonst fordern der Hebammenverband, Elternverbände wie Mother Hood, das Bündnis Gute Geburt, die Hebammenwissenschaft und die ärztlichen Fachgesellschaften seit Jahren grundlegende Reformen. Viel zu lange blieb dies unbeachtet.
Jetzt geht die Koalition einen ersten wichtigen Schritt: Mit dem aktuellen Änderungsantrag zum Krankenhausreformgesetz wird klar, dass es den politischen Willen gibt, die Probleme zu lösen. Der Hebammenkreißsaal soll mit Qualitätskriterien hinterlegt und eigenständig gefördert werden. Damit wird auch die Eins-zu-eins-Betreuung in diesem Bereich garantiert. Ebenso wird die Personalbemessung für die Berufsgruppe der Hebammen explizit in Angriff genommen. Wir nehmen positiv zur Kenntnis, dass unsere Forderungen und Vorschläge trotz der komplexen Gemengelage aufgegriffen wurden. Das ist ein zukunftsweisendes Signal und bestärkt uns, weiter tragfähige und praxisnahe Lösungen anzubieten.
Wir wissen sehr zu schätzen, dass die Union uns sehr genau zugehört hat und die Probleme der klinischen Geburtshilfe ernstnimmt. Ihr Antrag zeigt, dass weitere dringend notwendige Verbesserungen der Geburtshilfe naheliegend und niedrigschwellig umsetzbar sind. Die Vorschläge gehen oft weiter als die der Koalition und adressieren die Zukunft der klinischen Geburtshilfe und der Versorgung in Pränatalzentren als Gesamtkonzept.
Unser Appell an den Bundestag ist: Eine gute Geburt geht uns alle etwas an! Jetzt müssen wir dranbleiben, um Frauen und Kindern eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Versorgung zu sichern – egal, wo in Deutschland sie leben. Schaffen Sie die notwendigen Rahmenbedingungen, in denen Hebammen, Ärzt*innen und Pflege als Team funktionieren und Kliniken es sich leisten können, Geburtshilfe anzubieten! Dieser Weg kann nur gemeinsam gelingen.“
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hebammenverband e.V. (DHV) - Bundesgeschäftsstelle, Gartenstr. 26, 76133 Karlsruhe, Telefon: 0721 981890, Fax: 0721 9818920