Der Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V. fordert schnellere Reaktionszeiten der Behörden
(Berlin) - Zum wiederholten Male wurden innerhalb weniger Monate erneut weitere E-Mail-Adressen inklusive Passwörtern gestohlen. Erst Ende letzten Jahres wurden 16 Millionen E-Mail-Adressen von Cyberkriminellen gehackt. Laut der Ermittler der Staatsanwaltschaft Verden handelt es sich jetzt um weitere 18 Millionen E-Mail-Adressen. Von dem neuen Datenklau sind sowohl alle großen deutschen E-Mail-Provider als auch mehrere internationale Anbieter betroffen. Wie viele der gestohlenen E-Mail-Adressen deutschen Nutzern zuzuordnen sind, ist derzeit noch unklar.
Arne Schönbohm, Präsident des Cyber-Sicherheitsrats Deutschland e.V., betont, "das BSI muss schnell handeln. Hier müssen die betroffenen Nutzer schnell informiert werden und die nötigen Maßnahmen eingeleitet werden, um das durch kriminelle Cyber-Attacken verursachte Schadensausmaß zu begrenzen. Bei einem solch großen Ausmaß an Datenklau von E-Mail-Adressen und Passwörtern wird deutlich, dass die zuständigen Behörden ihre Fähigkeiten anpassen und Ressourcen aufstocken müssen, um die Reaktionszeiten der zuständigen Behörden deutlich zu verbessern. Der aktuelle Vorfall zeigt deutlich, dass das Thema endlich eine Priorität auf der Bundes- und Länderebene einnehmen muss. Gleichzeitig muss weiterhin der Know-How-Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren aus Wirtschaft, Behörden und Forschung weiter vorangetrieben werden, um den Herausforderungen adäquat gerecht werden zu können."
Die Staatsanwaltschaft Verden geht davon aus, dass die Datensätze derzeit aktiv missbraucht würden. Kriminelle sind somit in der Lage, nicht nur Zugang zu den privaten E-Mails zu verschaffen, sondern sich auch in soziale Netzwerke einzuwählen, im Internet einzukaufen oder Bankkonten zu plündern.
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