Der BDI fordert vom neuen KBV-Vorstand: Keine EBM-Reform zum Nulltarif
(Wiesbaden) - Der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) befürchtet, dass die Reform des Facharzt-EBM, die zum 1. Juli 2017 angekündigt ist, wieder einmal durch reine Honorarumverteilung zwischen den Facharztgruppen zu erheblichem Unfrieden in der Ärzteschaft führen wird.
Ursprünglich war mit der Überarbeitung des Facharzt-EBM geplant, den Versorgungsbedarf in den Praxen besser abzubilden. Dazu sollte es mehr Einzelleistungsvergütungen geben, der Zeitbedarf angepasst sowie Praxiskosten und kalkulatorisches Arztgehalt unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten angemessen bewertet werden. "Eine Reform, die den gestiegenen Mehraufwand bei Diagnostik und Therapie sowie Kostensteigerungen im fachärztlichen Sektor durch angemessene Vergütung im EBM nicht abbildet, hat den Namen nicht verdient.", so Dr. Ivo Grebe, 2. Vizepräsident des BDI. Der EBM kommt ohnehin durch die regionalen Honorarverteilungsmaßstäbe nur verstümmelt beim Vertragsarzt an.
Der BDI unterstützt grundsätzlich das Reformvorhaben der KBV, umfassende Änderungen des Facharzt-EBM, die seit 2012 auf der Agenda stehen, endlich umzusetzen. In der Zwischenzeit sind nur marginale Änderungen erfolgt, wie beispielsweise die Einführung der Pauschale für die fachärztliche Grundversorgung (PFG).
"So lange der GKV-Spitzenverband durch seine Blockadehaltung bei der Frage nach der Refinanzierung dieses Großprojektes nicht bereit ist, zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, ist ein solches Reformvorhaben unnötig. Wir brauchen keine alleinige Umverteilung von Leistungsbewertungen, die zu Streitigkeiten innerhalb der Fachgruppen führt!", lehnt Dr. Grebe unter diesen Vorzeichen eine EBM-Reform ab.
Die Vorgabe der Kostenneutralität macht es einer EBM-Reform unmöglich, tatsächliche Kostensteigerungen und eine angemessene Vergütung ärztlicher Leistung tatsächlich abzubilden.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI)
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