Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

Der Abwärtstrend setzt sich fort: kleinster Absolventenjahrgang seit Jahrzehnten

(München) - Die Volleinstellung junger Absolventen zum Februar 2024 ist gleichermaßen erfreulich wie besorgniserregend: Es konnte zwar allen Bewerbern ein Angebot gemacht werden, jedoch ist der Jahrgang der kleinste seit Jahrzehnten. Der Lehrberuf muss für junge Menschen wieder attraktiver werden, um eine Trendwende einzuleiten!

Zum Februar-Termin 2024 haben alle 270 Bewerber ein Angebot für eine Planstelle an einem staatlichen Gymnasium oder einer FOSBOS erhalten. Das ist einerseits erfreulich, doch stimmen die Zahlen sogleich sorgenvoll: In lediglich vier Jahren hat sich die Zahl der Bewerber etwa halbiert (2020: 536). Der starke Abwärtstrend der vergangenen Jahre setzt sich damit fort.

Der vorsichtige Blick in die Zukunft verheißt Düsteres: Für das vollausgebaute G9 wird ab dem Schuljahr 2025/26 eine Vielzahl neuer Stellen benötigt, gleichzeitig steigen die Pensionseintritte und bei der Zahl der Studierenden ist bei weitem noch kein ausreichender Anstieg bemerkbar. "Wir steuern auf eine immer größere Lücke zwischen vorhandenen und benötigten Lehrkräften zu", warnt Alexander Steenpaß, Vorsitzender der Referendar- und Jungphilologenvertretung (rjv) im bpv. "Es ist höchste Zeit, hier Ursachenforschung zu betreiben und durch gezielte Maßnahmen die Attraktivität des Lehrberufs wieder deutlich zu erhöhen. Nur so kann es uns gelingen, für eine Trendwende zu sorgen", fordert der rjv-Vorsitzende.

An der Bereitschaft mangelt es schließlich nicht. Der hohe Grad an Sinnhaftigkeit sowie die Begeisterung für die eigenen Fächer werden von jungen Lehrkräften und Lehramtsstudierenden als zwei der stärksten Motivatoren für die Berufswahl genannt. "Kurzfristige Ortswechsel und ein hohes Arbeitspensum sind dagegen die wohl häufigsten Gründe, warum junge Menschen sich gegen das Lehramt entscheiden. Es liegt daher in unser aller Interesse, die Rahmenbedingungen so zu gestalten und zu verändern, dass der Lehrberuf wieder attraktiv wird", so Steenpaß.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband (bpv) Iris Janda, Redakteurin Öffentlichkeitsarbeit Arnulfstr. 297, 80639 München Telefon: (089) 7461630, Fax: (089) 74616350

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