Demokratie in der Weiterbildung - Weiterbildung in der Demokratie
(Frankfurt am Main) - 9. November 2022 - Das Motto des diesjährigen Jahrestages der Weiterbildung hätte aktueller nicht sein können. Etwa 80 Bildungseinrichtungen tauschten sich über das Thema 'Demokratie in der Weiterbildung' aus.
Nachdem der Jahrestag der Weiterbildung in den beiden vergangenen Jahre pandemiebedingt ausfallen musste, trafen sich Vertreter*innen von etwa 80 Bildungseinrichtungen wieder in Präsenz zum Erfahrungsaustausch zum Thema "Demokratie in der Weiterbildung - Weiterbildung in der Demokratie". In seiner Begrüßungsrede sprach Claus Kapelke, Vorstandsvorsitzender des Vereins und Geschäftsführer der Landesfachschule des Kfz-Gewerbes Hessen, von den Errungenschaften der Demokratie, aber auch von ihren Bedrohungen. Er machte Bedeutung von Bildung und Teilhabe für die Stärkung der Demokratie deutlich und verband dies mit einem Auftrag an alle, die in der Bildung tätig sind.
Staatsminister Tarek Al-Wazir spannte in seinem Grußwort einen historischen Bogen von dem Ringen um Gleichberechtigung zu den aktuellen Bedrängnissen der Demokratie. Zur Stärkung der Demokratie brauche es Demokraten, weshalb die politische Bildung wichtig sei.
Aufgaben politischer Bildung
Prof. Dr. Alexander Wohnig, Bundesvorsitzender der Deutschen Vereinigung für Politische Bildung e.V. (DVPB) und Juniorprofessor an der Universität Siegen (Universität Siegen) erörterte in seinem Impulsvortrag die aktuellen Aufgaben der politischen Bildung und die sich daraus ableitenden Herausforderungen für die allgemeine und berufliche Weiterbildung. Er beschrieb "Politisches Wissen", das "Erkennen eigener Interessen", die "Politische Urteilsbildung" und "Politische Partizipation" als vier aufeinander aufbauende Ziele der politischen Bildung. Konflikte seien unvermeidlich und als "Lerngelegenheiten und -notwendigkeiten" positiv für die Demokratie.
Politische Bildung in der Weiterbildungspraxis
In vier moderierten Kleingruppen tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen aus. Politische Bildung findet nicht nur dort statt, wo sie Unterrichtsgegenstand ist. Sie ist Teil jedes Lernprozesses und spiegelt sich in der Haltung der Lehrenden und Lernenden. Am Beispiel des auch in Weiterbildungseinrichtungen lauter werdenden Rechtsextremismus zeigt sich ein großer Bedarf an Hilfestellung für Lehrkräfte und Mitarbeitende. Kommentiert und in den aktuellen Kontext gestellt wurden die Ergebnisse von Prof. (em.) Dr. Benno Hafeneger, dem Mitbegründer des Demokratiezentrums Hessen in Marburg.
In der abschließenden Podiumsdiskussion wurde das Thema "Weiterbildung in Anbetracht von Antisemitismus, Rechtsextremismus und Demokratieverdrossenheit" erörtert. Teilnehmende waren Dr. Mandy Pastohr, Abteilungsleiterin Außenwirtschaft, Mittelstand, Berufliche Bildung, Technologische Innovation beim Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, Prof. (em.) Dr. Benno Hafeneger, Barbara Wagner, geschäftsführende Gesellschafterin der GFFB gGmbH und stellvertretende Vorsitzende von Weiterbildung Hessen e.V., sowie Benedikt Widmaier, ehemaliger Direktor der Akademie für politische und soziale Bildung der Diözese Mainz (Haus am Maiberg).
Quelle und Kontaktadresse:
Weiterbildung Hessen e.V.
Oliver Amrhein M.A., Leiter Hessische Weiterbildungsdatenbank und
Öffentlichkeitsarbeit
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