Dekubitusrekord im Juli erwartet / Ernährungstherapie kann Druckgeschwüren vorbeugen
(Aachen) - Im Juli ist die Gefahr einen Dekubitus, auch Druckgeschwür genannt, zu entwickeln rekordverdächtig hoch, berichtet heute Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Susanne Sonntag von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik in Bad Aachen. 13,4 Prozent aller Dekubituserkrankungen in einem Jahr ereignen sich im Juli (1). Damit ist der Juli der Monat, in dem die meisten Dekubitalleiden auftreten. Besonders gefährdet sind bettlägerige Personen. Eine optimale Protein- und Energieversorgung sowie Umlagern und Mobilisieren kann der Dekubitusentstehung vorbeugen, erklärt Gesellschaftssprecher Sven-David Müller. Zu den ernährungstherapeutischen Maßnahmen zählt insbesondere eine eiweißreiche Kost. Wichtig ist, dass ausreichend Nahrungsinhaltsstoffe aufgenommen werden, die die Wundheilung unterstützen, am Aufbau von Abwehrzellen beteiligt sind, die Durchblutung verbessern und entzündungshemmend wirken. Dazu gehören Protein, Zink, Omega-3-Fettsäuren und die Vitamine A, C, und E.
Hauptursache für das Entstehen eines Dekubitus ist dauernde Bettlägerigkeit und damit verbundene Unbeweglichkeit. Dies führt zu einem langanhaltenden Druck auf bestimmte Körperregionen wie Steiß oder Ferse. Sommerliche Temperaturen tragen zur Entstehung des Dekubitus bei. Sie führen zu einer verstärkten Schweißbildung und damit zu einem dekubitusförderlichen Bettklima immobiler Menschen. Wichtig ist, die Haut genau zu beobachten, dünnere Bettdecken einzusetzen sowie das Bett bei starkem Schwitzen mehrmals täglich neu zu beziehen. Die Proteinzufuhr dekubitusgefährdeter Menschen liegt bei mindestens 1,0 bis 1,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich, erklärt Sonntag. Für einen 60 Kilogramm schweren Menschen bedeutet das einen Eiweißbedarf von 90 Gramm pro Tag. Außerdem muss die durch das vermehrte Schwitzen verloren gegangene Flüssigkeit ersetzt werden. Dafür muss der Patient täglich mindestens anderthalb, besser zwei Liter Flüssigkeit trinken, um gefährliche Austrocknung und Kreislaufschwäche zu verhindern.
Quelle und Kontaktadresse:
Die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik, c/o Reha-Klinik an der Rosenquelle
Kurbrunnenstr. 5, 52066 Bad Aachen
Telefon: 0241/9610-30, Telefax: 0241/9610-322