Pressemitteilung | Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA)

DEHOGA stellt Halbjahres-Konjunkturbericht vor / Verhaltenes Konsumklima

(Berlin) - Der Konjunkturbericht des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, den DEHOGA-Präsident Dr. Erich Kaub am 16.5.2001 in Berlin vorstellte, offenbart erneut die schwierige wirtschaftliche Situation, in der sich viele Unternehmen des Gastgewerbes in Deutschland weiterhin befinden. "Stagnierende Umsätze und eine vielfach unbefriedigende Ertragslage kennzeichnen das Bild. Dabei stehen erneut rückläufige Ergebnisse in der Gastronomie dem abgeschwächten Aufschwung in der Hotellerie gegenüber," klagt der DEHOGA-Präsident.

Die Zahl der Hoteliers und Gastronomen, die in den Monaten Oktober 2000 bis März 2001 Umsatzzuwächse oder Rückgänge bei den Erlösen verzeichneten, hielt sich mit jeweils einem Drittel die Waage. Positive Effekte auf die Ertragssituation blieben im Winter gänzlich aus. So überwogen die Betriebe mit gesunkenen (41,8 %) vor denen mit gleichen (33,8 %) oder gestiegenen (21,0 %) Erträgen deutlich.

Euphorie und Pessimismus kennzeichnen erneut das Bild im Gastgewerbe. Während in der Hotellerie von einer Festigung des wirtschaftlichen Aufschwungs auf niedrigem Niveau auszugehen ist, leidet die Gastronomie unter unbefriedigenden Geschäftsergebnissen, die vielfach existenzieller Natur sind. Lediglich jeder vierte Gastronom war im Winter in der Lage, Umsatzzuwächse zu verbuchen. 42,8 % der Hoteliers konnten dagegen Erlössteigerungen erwirtschaften. ../2 Licht und Schatten zeigen sich auch innerhalb der beiden gastgewerblichen Segmente, Hotellerie und der Gastronomie. Hierbei leiden die Kleinbetriebe entschieden stärker unter der konjunkturellen Situation. Die Ketten- und Kooperationshotels sowie die Unternehmen der Systemgastronomie erzielten dagegen erneut ausgesprochen einträgliche Geschäftsergebnisse.

"Hotellerie und Gastronomie sind besonders konjunkturempfindsame Branchen, die die verhaltenere wirtschaftliche Entwicklung als erste zu spüren bekommen. Die Einschränkungen beim privaten Konsum, hervorgerufen nicht zuletzt durch die hohen Benzin- und Energiekosten, wirken sich besonders negativ auf das Ausgehverhalten der Bundesbürger aus. "Die Bundesregierung ist nun endgültig aufgefordert, die Notbremse zu ziehen", mahnt Dr. Kaub an. "Die vierte Stufe der Ökosteuer muss ausgesetzt werden. Sie ist für die Ölmultis eine Aufforderung zum Tanz: Wie belastbar ist der Autofahrer?", fragt Dr. Kaub. Im "Jahr des Tourismus 2001" sei die Ökosteuer ein kontraproduktiver Anschlag auf die Mobilität.

Darüber hinaus belastet der akute Personalmangel das Gastgewerbe immer noch über Gebühr. "Auch in diesem Sommer werden uns wieder 80.000 Mitarbeiter fehlen," erläutert Dr. Kaub. Die Auswirkungen des "630-DM-Chaos-Gesetzes", das allein im Gastgewerbe zu 100.000 Kündigungen von "Mini-Jobbern" geführt hat, seien noch immer nicht kompensiert.

"Wir brauchen schnellstens Abhilfe. Der Kanzler muss jetzt die "Green Card" auch für Hotellerie und Gastronomie ausspielen, bevor im Gastgewerbe die Küchen kalt bleiben. Nur mit mehr und besseren Beschäftigungsmöglichkeiten für ausländische Arbeitnehmer können wir uns im "Jahr des Tourismus 2001" weiter als Dienstleistungsbranche Nr. 1 profilieren," so Dr. Erich Kaub.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA), Berlin Am Weidendamm 1A 10873 Berlin Telefon: 030/7262520 Telefax: 030/72625242

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