Pressemitteilung | Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA)

DEHOGA fordert längere Öffnungszeiten in der Außengastronomie

(Berlin) - Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) setzt sich massiv für eine Neuregelung der Sperrzeiten in der Außengastronomie auf Bundesebene ein. Seine Forderung nach einer generellen Verlängerung der "Öffnungszeiten" von Biergärten und Straßencafés bis mindestens 24.00 Uhr hat der DEHOGA mit einem Brief an den Bundeswirtschaftsminister, Dr. Werner Müller, untermauert. Das Schreiben weist darauf hin, dass auch in diesem Jahr bei schönem Wetter wieder tausende Gäste in die Außengastronomie strömen, um dann bereits um 22.00 Uhr staatlich verordnet "vom Platz gestellt" zu werden.

"Dies ist ein unhaltbarer Zustand, der den Lebensumständen und der Erwartungshaltung der Bürger schon lange nicht mehr Rechnung trägt", so Dr. Erich Kaub, Präsident des DEHOGA in Berlin. Wenn sich Deutschland weiterhin als attraktives und gastfreundliches Tourismusland präsentieren wolle, dürfe auf eine ausgeprägte Biergartenkultur nicht verzichtet werden. Die Gäste wünschten auch in Deutschland, was sie auf Urlaubsreisen kennen und schätzen gelernt hätten, so der DEHOGA-Präsident.

Von der Bundesregierung erwartet der DEHOGA daher gerade im "Jahr des Tourismus 2001" eine Initiative mit dem Ziel einer sachgerechten gesetzlichen Bewertung von menschlichem Kommunikationslärm. "Es darf nicht sein, dass Biergartengeräusche wie Sägen, Hämmern oder Bohren behandelt werden", fordert Dr. Kaub. Nur eine bundesweite Verordnung, die speziell auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Außengastronomie zugeschnitten sei, könne hier Abhilfe schaffen.

"So lange kommunale Ordnungswächter in ihren Amtsstuben nach Maßstäben, die auf industriellen Lärm ausgelegt sind, entscheiden, wann die Bürgersteige hochgeklappt werden, muss es Dienstleistungsbranchen schwer fallen, sich als weltoffen und gastfreundlich zu zeigen", führt Dr. Kaub weiter aus.

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland unterstützen aus diesem Grund eine Initiative der Fraktion der FDP im Deutschen Bundestag, die am 29.5.2001 einen Antrag in das Parlament eingebracht hat, der sich im Wesentlichen mit den Forderungen des DEHOGA und der Gäste deckt.

Derzeit sind Sperrzeitenregelungen Ländersache, die in den meisten Fällen für die Außengastronomie bereits um 22.00 greifen. Verkürzungen sind nur in Ausnahmefällen möglich, mit Gebühren verbunden, zeitlich befristet und setzen einen zermürbenden Ämtermarathon voraus.

Tatsache ist: Das Ausgehverhalten der Gäste hat sich in den letzten Jahren gravierend verändert und temporär nach hinten verlagert. Auch die Gastronomen beobachten diese Verschiebung seit langem. "Einkaufen und dann gemütlich essen und in den Biergarten - das wollen die Verbraucher. Wir müssen die Gesetze den
Lebensumständen anpassen. Dies ist nicht nur Gebot der Stunde, sondern der ausdrückliche Wunsch der Gäste, die nicht kurz nach Eintreffen in der Gastronomie wieder hinaus komplementiert werden wollen", so Dr. Kaub.

Auch die Einführung der Sommerzeit vor über 25 Jahren wurde bisher vom Gesetzgeber ignoriert. Gastronomen, die oftmals beträchtliche Summen in ihre Außenflächen investieren, sind an den wenigen schönen Tagen im Jahr vielfach gezwungen, ihre Gäste noch bei Helligkeit nach Hause zu schicken, obwohl kaum etwas gegen einen längeren Aufenthalt in den "grünen Oasen" der Städte spricht.

Neben der Steigerung der Attraktivität der Innenstädte brächte eine Liberalisierung auch noch weitere positive Effekte mit sich und würde dafür Sorge tragen, die wirtschaftliche Situation des konjunkturell gebeutelten Gastgewerbes zu entspannen. "Die Sommersaison hat bereits begonnen. Die Bundesregierung ist nun aufgefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen Unternehmer und Gäste leben können" fordert Dr. Kaub.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA), Berlin Am Weidendamm 1A 10873 Berlin Telefon: 030/7262520 Telefax: 030/72625242

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