degefest-TrendAnalyse 2011 "Bildungszentren im Wandel" / Bildungszentren stellen sich dem Modernisierungsdruck
(Oberhausen) - Die steigenden Kundenerwartungen stellen die Weiterbildungsstätten aus dem privatwirtschaftlichen, dem gemeinnützigen und dem öffentlichen Bereich vor umfangreiche Herausforderungen, die diesen auch antizyklisch mit Innovationen und Investitionen begegnen müssen. Dies ist das Ergebnis der diesjährigen degefest-TrendAnalyse "Bildungszentren im Wandel".
Das Ziel der TrendAnalyse war, die Entwicklung der Bildungszentren zu analysieren und künftige Veränderungen zu prognostizieren.
Der überwiegende Teil der Kursteilnehmer in Bildungszentren setzt sich mittlerweile aus Privatpersonen zusammen. Lebenslanges Lernen ist also in den Köpfen der Menschen angekommen. Signifikant zeigt sich der Anstieg des weiblichen Kundenstamms. Dies hat auch Auswirkungen auf die Ausgestaltung und Ausrichtung der Bildungseinrichtungen.
"Die gesellschaftlichen Entwicklungen machen auch nicht vor der Weiterbildungslandschaft halt", mahnt Prof. Dr. Jerzy Jaworski, wissenschaftlicher Beirat des degefest und Leiter der Studie, "Bildungszentren sind verpflichtet, sich diesen anzupassen und Kundenorientierung als oberste
Maxime anzunehmen."
Viele Einrichtungen sind diesem Grundgedanken bereits gefolgt und verordnen sich selbst einen strengen Marktforschungs- und Restaurierungskurs. Auf Basis primärer Marktforschung mittels der Einführung moderner Feedbackmechanismen und direkter Kundenbefragung passen über 50 Prozent der befragten Teilnehmer ihre Angebote im halbjährlichen oder jährlichen Rhythmus an.
Über 20 Prozent wählen sogar einen kürzeren Turnus. Unter diesen Innovatoren sind die privatwirtschaftlichen Akteure jedoch überproportional vertreten. Gemeinnützige und öffentliche Einrichtungen haben hier noch erheblichen Nachholbedarf.
Auf kurzfristige Kundenanfragen wird oft konsequent reagiert; neue zusätzliche Kursangebote werden installiert sowie eine automatische Reservierung für Folgekurse angeboten. Dennoch besteht hier die Notwendigkeit einer weitergehenden Flexibilisierung, um gegen konkurrierende Angebote bestehen zu können.
Ein weiterer Schwerpunkt der degefest-TrendAnalyse lag in der Beurteilung der derzeitigen Lage der Verbandslandschaft. 79 Prozent der Befragten gehören dabei einem oder sogar mehreren Verbänden an. Hauptmotiv für eine Mitgliedschaft sind der Informationsaustausch, die Idee des Verfolgens einer gemeinsamen Sache und die politische Interessenvertretung unter einem Dach.
Allerdings wird zugleich die Konkurrenz der Bildungsträger innerhalb eines Verbandes und die Schwäche dieser Interessenvertretungen nach außen konstatiert.
Die Verbände sind deshalb dazu angehalten, diesen brancheninternen Pluralismus abzumildern und sich einheitlich nach außen aufzustellen. Zudem muss das Alleinstellungsprofil gegenüber ähnlichen Akteuren geschärft werden.
Mit Verzögerung hat auch die weltweite Finanzkrise auf dem Weiterbildungssektor eingeschlagen.
So verzeichneten 59 Prozent der Bildungszentren erhebliche Umsatzeinbußen im Jahr 2010. Dies wirkte sich auch auf das Investitionsvolumen aus. Einsparungen mussten vor allem im Personal und Materialbereich sowie im Marketing vorgenommen werden. Trotz dieser Finanzlücke vergrößerten über 70 Prozent der Weiterbildungseinrichtungen ihr Kursangebot, um verlorene Kunden über den Weg der Innovation wieder zurück zu gewinnen. Mit Blick auf 2011 verweisen
knapp 50 Prozent der Befragten auf optimistische Erwartungen.
Freilich müssen die Bildungszentren auch in Zeiten konjunktureller Erholung dem wachsenden Bildungsbedarf Rechnung tragen und mit innovativen Produkten, gestärktem Kundenengagement sowie steigenden Investitionen nachdrücklich zur Weiterentwicklung der Gesamtbranche beitragen. Zurückhaltung wird mit Abwanderung zu konkurrierenden Anbietern bestraft, was nicht nur kurzfristige, sondern langfristige ökonomische Konsequenzen nach sich zieht.
Interessierte können die vollständige Studie über den degefest beziehen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
degefest - Verband der Kongress- und Seminarwirtschaft
Düppelstraße 1, 46045 Oberhausen
Jutta Schneider
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