Debatte über Lebensmittelpreise wichtig und überfällig: Nicht nur Verbraucher*innen in die Pflicht nehmen!
(Berlin) - Zu den Aussagen von Landwirtschafts- und Ernährungsminister Cem Özdemir zu höheren Lebensmittelpreisen kommentiert Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
"Ja, wir brauchen eine Debatte über die Lebensmittelpreise. Was wir an der Kasse zahlen, reicht oft nicht, damit am Ende der Kette - Supermärkten, verarbeitende Industrie, Zwischenhandel - ein fairer Preis für die Erzeuger*innen steht. Im Gegenteil: Beim tägliche Preisdruck, durch Supersonderangebote verstärkt, zahlen Bäuerinnen und Bauern drauf, wenn sie auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit oder ihrer Nutztiere und der Natur Nahrung für uns zu produzieren.
Ja, Minister Özdemir stößt eine wichtige und überfällige Debatte an. Es reicht aber nicht, nur die Verbraucher*innen in die Pflicht zu nehmen. Oft verstecken sich Einzelhandel und Industrie hinter angeblich preisverliebten Käuferinnen und Käufer. Alle, die Teil unseres Ernährungssystems sind, müssen sich an einem neuen Preissystem beteiligen. Nur so können Bäuerinnen und Bauern unsere Lebensmittel umwelt- und naturverträglich herstellen. Und wer sich wegen eines geringen Einkommens das nicht leisten kann, braucht eine ausreichende Sicherung durch den Staat. Gesunde und ökologisch einwandfreie Nahrung ist ein Grundrecht, das die Gemeinschaft im Zweifel ermöglichen muss.
Als BUND beteiligen wir uns gerne an der Debatte."
Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Matthias Meißner, Abteilungsleiter Biodiversität beim BUND
Daniel Jahn | Judith Freund | Heye Jensen - Pressestelle
Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin
Telefon: (030) 275864-0, Fax: (030) 275864-40
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