Pressemitteilung | k.A.

DBwV-Vorsitzender Bernhard Gertz: "Der Bundeswehr fehlen für Führungsrolle in Afghanistan die Mittel"

(Berlin) - "Es wäre ein weiser Beschluss der Bundesregierung, die Bundeswehr nicht mit der Führung der internationalen Schutztruppe zu belasten. Denn die Bundeswehr ist unter den gegebenen Voraussetzungen derzeit nicht in der Lage, die Führung der internationalen Schutztruppe (ISAF) in Kabul zu übernehmen. Sie hat weder die Ausrüstung noch das Personal dazu; die Ressourcen der Truppe sind aufgebraucht." Das sagte der Vorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberst Bernhard Gertz, 29. Januar 2002 dem ARD-Mittagsmagazin und dem Nachrichtensender N 24. Die einzige Möglichkeit, das Kommando über die internationale Schutztruppe in Afghanistan zu übernehmen, sieht Gertz in einer deutlichen und dauerhaften Verringerung der deutschen Präsenz auf dem Balkan.

"Die Bundeswehr ist heute wegen der engen finanziellen Ressourcen auf Null, sie ist deshalb nicht in der Lage, noch mehr Mittel zusammenzukratzen." Man könne die Bundesregierung - wenn sie nicht vorher grundlegende personelle und materielle Konsequenzen ziehe - nur warnen, die Soldaten und ihre Familien massiv zu überfordern. Der Bundestag hatte Ende vorigen Jahres dem Einsatz von bis zu 1200 Soldaten in der Schutztruppe unter UN-Mandat in Afghanistan zugestimmt. Die Mission ist zunächst bis zum 20. Juni begrenzt. Großbritannien will die ISAF nur die ersten drei Monate führen.

Der frühere KFOR-Kommandeur, General a.D. Klaus Reinhardt, warnte im Deutschlandfunk ebenfalls vor der Übertragung der Führungsrolle. Selbst wenn jetzt die fehlende Ausrüstung gekauft würde, stünde sie nicht bis zum 30. April 2002 zur Verfügung. Das bedeute, dass die Soldaten einer Phase von unnötiger Gefährdung ausgesetzt würden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bundeswehr-Verband e.V. (DBwV) Südstr. 123 53175 Bonn Telefon: 0228/38230 Telefax: 0228/3823220

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