Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

DBV-Präsident Sonnleitner lehnt Aufweichung des Tiermehlverbotes ab

(Bonn) - Im Interview mit der Wochenzeitschrift Focus Money hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, eine Aufweichung des Verfütterungsverbotes von Tiermehl zum jetzigen Zeitpunkt strikt abgelehnt. Zuvor hatte die EU-Kommission den Vorschlag gemacht, das Verfüttern von Tiermehl aus Schlachtnebenprodukten, die für den menschlichen Verzehr freigegeben sind, an Schweine und Geflügel wieder zuzulassen. Das Verbot sei eine der ganz wichtigen Maßnahmen, verloren gegangenes Verbrauchervertrauen zurückzugewinnen, erklärte Sonnleitner am 3. Januar 2002. Der EU-Vorschlag kommt für den DBV-Präsidenten zum ”völlig falschen Zeitpunkt” und setzt falsche Signale für den gesundheitlichen Verbraucherschutz.

Vor dem Hintergrund eines ständig wachsenden Anteils von Schlachtnebenprodukten, die nicht mehr verwertet werden, kann ein solcher Vorschlag - auch im Sinne einer umweltfreundlichen Kreislaufwirtschaft – zwar nachvollziehbar sein. Bevor man aber einen solchen Weg beschreitet, so Sonnleitner, muss europaweit sichergestellt werden, dass es nicht wieder zu Verschleppungen von Tiermehl in Rinderfutter kommen kann. Ebenso muss sichergestellt werden, dass die Herstellung von Tiermehl überall nach dem sicheren Drucksterilisationsverfahren erfolgt. Und es muss europaweit sichergestellt werden, dass bereits hergestellte Tiermehle, die in der BSE-Krise auf Lager genommen wurden, vollständig entsorgt sind. Sonnleitner: ”Erst wenn diese drei Bedingungen erfüllt sind, kann man dem Anliegen der EU-Kommission näher treten. Im Augenblick sehe ich dafür überhaupt keine Möglichkeit, zumal wichtige Mitgliedstaaten der EU-Kommission gerade mitgeteilt haben, dass sie nach wie vor nicht in der Lage sind, den gesamten Anfall von EU- Schlachtnebenprodukten, rund 16 Millionen Tonnen, vollständig nach der Drucksterilisationsmethode zu verarbeiten.”

Das zurückgewonnene Verbrauchervertrauen erfordere in dieser Frage Härte und Verläßlichkeit. Soviel sollten EU-Parlament und Kommission aus der BSE-Krise gelernt haben.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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