Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

DBV kritisiert angekündigtes Verbot der Käfighaltung bei Legehennen

(Bonn) - Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann auch aus seiner Sicht bestätigen, dass das vor zwei Jahren novellierte Tierschutzgesetz den Tierschutz in Deutschland weiter vorangebracht und gleichzeitig zu einer EU-weiten Harmonisierung von Tierschutzvorschriften beigetragen hat. In dem gestern vorgestellten Tierschutzbericht 2001 der Bundesregierung wird völlig zu Recht auf die Notwendigkeit verwiesen, Tierschutzvorschriften unter Berücksichtigung der Wettbewerbssituation in der EU zu harmonisieren.

Mit der Aussage von Bundesministerin Renate Künast, in der neuen Hennenhaltungsverordnung künftig neue Anlagen mit Käfighaltung und auch die sogenannten „ausgestalteten“ Käfige zu verbieten, wird genau diese Position aufgekündigt. Dies ist um so unverständlicher, als die Bundesregierung selbst in Zusammenarbeit mit Bauernverband und Geflügelwirtschaft die Praxiserprobung solcher neuer Haltungsformen mit Sitzstange und Nest initiiert und mit Forschungsgeldern ausgestattet hat und jetzt nicht einmal die Ergebnisse dieser Erprobung abwarten will. Sicher ist, dass ein nationaler Alleingang zu umfangreichen Produktionsverlagerungen zu Lasten der deutschen Eiererzeuger führen wird, zumal bereits jetzt über ein Drittel aller in Deutschland verbrauchten Eier aus Ländern mit geringerem Tierschutzstandard importiert wird. Völlig offen ist hingegen, inwieweit Verbraucher und Verarbeiter sich von einer Informationskampagne im tatsächlichen Kaufverhalten beeinflussen lassen. Mit solchen Alleingängen gefährdet die Bundesregierung den Agrarstandort Deutschland. Dem Tierschutz und Verbraucherschutz ist damit noch lange nicht gedient.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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