DBfK kritisiert die Entscheidung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW
(Berlin) - Jetzt wurde bekannt, dass das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) entschieden hat, die institutionelle Förderung des Instituts für Pflegewissenschaft (IPW) an der Universität Bielefeld zum 31. Dezember 2024 einzustellen. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) kritisiert diese Entscheidung scharf.
"Deutschland ist in der Pflegewissenschaft im internationalen Vergleich von jeher schwach aufgestellt. Der Wissenschaftsrat hat erst Ende letzten Jahres eindringlich die Notwendigkeit der Disziplinbildung auch in der Pflegewissenschaft formuliert, um den Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung begegnen zu können. In dieser Situation entscheidet sich Nordrhein-Westfalen, ein renommiertes pflegewissenschaftliches Institut fallen zu lassen. Das macht mich fassungslos", beurteilt Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin im DBfK, die Entscheidung. "Der richtige Weg wäre, pflegewissenschaftliche Fakultäten an den Universitäten auf- und auszubauen. Ohne Pflegewissenschaft wird es keine Weiterentwicklung des pflegerischen Handlungsfelds geben. Dabei ist es angesichts der alternden Boomer-Jahrgänge notwendiger denn je, Pflegebedürftigkeit zu verhindern und zu vermindern. Woher sollen das Wissen und die Evidenzbasierung in der Praxis kommen, wenn es keine pflegewissenschaftlichen Institute gibt?", so Klapper weiter.
Das Institut für Pflegewissenschaften an der Universität Bielefeld (IPW) hat dem DBfK zufolge wichtige Impulse in der pflegerischen Forschung gesetzt und zentrale Themen bearbeitet: die Versorgung und Pflege chronisch kranker Menschen, Risiken und ausgewählte Phänomene in der Langzeitpflege, Prävention in der Langzeitpflege, Beiträge zur Qualitätssicherung in der Langzeitpflege u. v. m. "Wir fordern die politischen Entscheidungsträger:innen auf, das IPW zu erhalten. Statt Förderungen einzustellen, sollte die Arbeitsgruppe 6 der Fakultät für Gesundheitswissenschaften 'Versorgungsforschung und Pflegewissenschaft' massiv ausgebaut werden. Dort wird die Forschung betrieben, die wir für die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung in Deutschland brauchen. Mit politischem Willen geht das, wie man an der Einrichtung der Medizinischen Fakultät OWL sehen konnte", meint Klapper.
"Nach der Schließung der pflegewissenschaftlichen Fakultät an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar vor wenigen Jahren ist die Schließung des IPW ein weiterer harter Schlag für die Pflegewissenschaft in Deutschland, der die Profession Pflege weiter schwächen wird - zu Lasten der Bevölkerung in Deutschland und von Millionen von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen!", sagt Klapper.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK)
Anja Kathrin Hild, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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