DAV-Vorsitzender Dr. Hubmann fordert sofortige, spürbare Honorarerhöhung für Apotheken
(München) – Zur Eröffnung der pharmazeutischen Leitmesse expopharm fordert der Deutsche Apothekerverband (DAV) eine sofortige, wirtschaftliche Stabilisierung der Apotheken ein. „Wir brauchen jetzt eine spürbare Erhöhung unseres Honorars und nicht ein Vertrösten auf eine mögliche Verhandlungslösung in zwei Jahren“, sagte DAV-Vorsitzender Dr. Hans-Peter Hubmann gestern in München. „Es ist schlicht nicht wahr, dass kein Geld im Gesundheitssystem ist. Die Anhebung des Orientierungswertes für das ärztliche Honorar für das Jahr 2025 sowie die milliardenschwere Krankenhausreform belegen das Gegenteil. Es ist absolut inakzeptabel, dass nur für die Apotheken keine zusätzlichen Mittel bereitstehen.“ Hubmann weiter: „Es ist zu befürchten, dass bis 2027 seit Beginn der Diskussion im Jahr 2023 mehr als 2.000 Apotheken für immer geschlossen haben. Deswegen wiederhole ich unsere Forderung: Wir brauchen eine sofortige Anhebung und eine verlässliche Dynamisierung.“
Hubmann machte in seiner Rede zur Eröffnung der expopharm zahlreiche Argumente für eine Stabilisierung der Apotheken geltend. „Unser Anteil an den Krankenkassen-Ausgaben beträgt nicht einmal zwei Prozent, das ist weniger als die Hälfte dessen, was die Krankenkassen mit 4,3 Prozent allein für ihre Verwaltung ausgeben. An den Apotheken zu sparen hat nur einen minimal positiven Effekt für die Krankenkassen-Finanzen, dafür aber einen maximal negativen für die Versicherten, deren Versorgung auf dem Spiel steht“, sagte Hubmann. Er wies darauf hin, dass versicherungsfremde Leistungen – wie die unzureichenden Beiträge von Bürgergeldempfängern – die Krankenkassen zusätzlich belasten würden. Derweil könnten die Apotheken durch pharmazeutische und präventive Dienstleistungen das Gesundheitssystem mittelfristig in Milliardenhöhe entlasten. Hubmann weiter: „Die Kosten der Apotheken sind seit 2013 um 60 Prozent gestiegen, das Preisniveau um 30 Prozent, während unser Fixhonorar gleichgeblieben ist. Das gibt es nirgendwo im Gesundheitswesen, und wir können und dürfen das nicht mehr akzeptieren.“ Die pharmazeutische Leitmesse expopharm findet vom 9. bis 12. Oktober 2024 in München statt.
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