#Datensicherheit fängt beim Nutzer an
(Berlin) - "Das ist ein Albtraum: Hacker knacken digitale Konten und veröffentlichen große Datenmengen mehr oder minder prominenter Persönlichkeiten. Diese Geschehnisse zeigen deutlich, dass Digitalisierung kein Allheilmittel ist. Und nur, weil wir Dinge hinterfragen, sind wir nicht automatisch Blockierer, wie uns gerne von der Politik vorgeworfen wird.
Das sage ich insbesondere in Richtung der Staatsministerin Dorothee Bär. Sie hatte vor dem Jahreswechsel unter anderem erklärt, es gebe Mediziner, die jedwede Digitalisierung ablehnten, weil sie sich vor Transparenz fürchten würden. Mal abgesehen davon, dass dies Unsinn ist, denke ich mir: Diese Art von Transparenz, wie sie jetzt durch Hacker geschaffen worden ist, kann die Staatsministerin nicht gemeint haben. Die niedergelassene Ärzteschaft unterstützt die Digitalisierung dort, wo sie für Praxen und Patienten nützlich ist. Doch wir haben es mit Gesundheitsdaten zu tun, also sehr sensiblen und sehr persönlichen Angaben.
An die Adresse der digitalbegeisterten Politiker sei gesagt: Wollen Sie irgendwann ihre Gesundheitsdaten in den Medien wiederfinden? Zudem muss bei allem digitalen Hype erst einmal ein leistungsfähiges Netz in ganz Deutschland geschaffen werden. Es reicht nicht, einfach Digitalisierung zu fordern ohne Konzepte. Auch die Forderung nach einer Cyberpolizei, die nun reflexartig von einzelnen Politikern ins Spiel gebracht wird, ist konzeptlos. Jeder einzelne von uns ist hier gefragt: Wir sollten sinnvoll und sparsam mit unseren digital veröffentlichten Daten umgehen."
Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
Dr. Roland Stahl, Pressesprecher
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