Datenraum Kultur - Startphase begonnen / Deutscher Bühnenverein steuert Use Case "Smarte Theaterdienste"
(Köln) - Der Datenraum Kultur ist eines von 18 Leuchtturmprojekten der Digitalstrategie der Bundesregierung. Er soll die digitale Vernetzung von Kultureinrichtungen und den souveränen Austausch kulturbezogener Daten ermöglichen. Damit entsteht eine eigenständige Grundlage für digitale Produkte und Angebote für die Kultur. Der Deutsche Bühnenverein steuert einen der bislang vier Use Cases: "Smarte Theaterdienste". Der Datenraum Kultur ist ein gemeinsames Projekt von der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT sowie den Partnern der vier Use Cases.
Im Zuge der Covid-19-Pandemie hat auch die Kultur einen Digitalisierungsschub erfahren. Dabei wurde deutlich: Im Vergleich zu Wirtschaft und Verwaltung stellen sich bei der Transformation im Kultursektor andere Herausforderungen. Hier wird der Datenraum Kultur anknüpfen und weitere digitale Potenziale erschließen. So macht der Datenraum die Kultur auch und gerade in einer vernetzten und digitalen Gesellschaft noch besser zugänglich.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: "Kultureinrichtungen sind als Orte der Bildung, der Begegnung und der Gemeinschaft essenziell für eine demokratische Gesellschaft - gerade in Krisenzeiten. Damit sie gemeinsam mit ihrem Publikum künftig noch stärker von der Digitalisierung profitieren, fördern wir die Entwicklung des Datenraums Kultur. Dort sollen virtuelle mit analogen Angeboten verschmelzen, soll Vernetzung leichter möglich sein. Wichtig ist dabei, dass die Datenhoheit wie auch die Erlöse bei den Kunst- und Kulturschaffenden bleiben und deren geistiges Eigentum respektiert wird."
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien und Präsident des Deutschen Bühnenvereins: "Hamburgs Kultureinrichtungen gehen schon seit Jahren neue Wege, um Kultur auch digital, einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Mit der Förderung des Bundes kann dieses Engagement nun verstärkt werden und bundesweit beispielgebend wirken. Wir freuen uns, den Aufbau einer bundesweiten Infrastruktur maßgeblich mit konzipieren und unterstützen zu können. Besonders freue ich mich auch, dass der Deutsche Bühnenverein mit dazu beitragen kann, die über 1.000 privaten wie öffentlich getragenen Theater, Orchester, Festivals und Gastspielhäuser noch besser zu vernetzen und gemeinsam neue digitale Zugänge zu schaffen."
In vier sogenannten Use Cases werden in mehreren Projektphasen technische und strukturelle Modelle erarbeitet, die den Mehrwert der organisationsübergreifenden Verbindung und Wiedernutzung von digitalen Kulturdaten aufzeigen. Der Deutsche Bühnenverein steuert den Use Case "Smarte Theaterdienste" dessen Ziel die Generierung maschinenlesbarer Theaterspielpläne zur Vernetzung mit unterschiedlichen Daten und Plattformen ist.
In Deutschland gibt es über 1.000 private wie öffentlich getragene Theater, Orchester, Festivals und Gastspielhäuser - entsprechend groß ist die Anzahl der Spielpläne, Dispositionsdaten und der ortsspezifischen Informationen einzelner Spielstätten (z.B. zur Barrierefreiheit). Diese Daten liegen allerdings nicht in standardisierter Form vor, was Recherche- und Auswertungsmöglichkeiten schmälert. Zusammen mit der Akademie für Theater und Digitalität Dortmund und dem Staatstheater Augsburg sollen Standards für maschinenlesbare Theaterspielpläne entwickelt werden. Damit können effektivere Arbeitsprozesse in den Theatern und maßgeschneiderte Angebote für das Publikum geschaffen werden. Zudem wird eine Vereinfachung der Verarbeitung und des Austausches von Kulturdaten ermöglicht.
So liegt also die Zielgruppe offener und maschinenlesbarer Spielpläne verstärkt im B2B-Bereich, also für (Nach-)Nutzer:innen des Datensatzes, die wie beispielsweise Kulturplattformen als Aggregatoren Daten aufbereiten und über Verknüpfungen Dienste anbieten. In der Startphase sollen zunächst Machbarkeit, wirtschaftliche Relevanz und Mehrwert des Datenraums Kultur für die Kultur und Kreativwirtschaft belegt werden.
Quelle und Kontaktadresse:
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