Daseinsvorsorge und Krankenhausreform: Konkreter Bedarf vor Ort muss Richtschnur sein
(Berlin) - Am Mittwoch wird die Bundesregierung den Abschlussbericht der Regierungskommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" beraten. Schon jetzt wurde bekannt, dass der Bericht große Unterschiede zwischen den Regionen feststellt. Dies gilt auch für den Zugang zu Angeboten der Grund- und Daseinsvorsorge.
Dazu erklärt Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd): "Ein wichtiger Pfeiler der Daseinsvorsorge ist die Gesundheitsversorgung und diese steht vor großen Reformen. Strukturveränderungen sind nötig, auch in der Krankenhauslandschaft. Doch liegen heute Vorschläge auf dem Tisch, laut denen angeblich vier von fünf Krankenhäusern verzichtbar sind. Ebenso gibt es Pläne, die Notfallversorgung künftig nur noch an den Standorten ausgewählter Kliniken der Maximalversorgung zu konzentrieren. Eine solche Politik hätte gerade für ländliche Regionen schwerwiegende Folgen, denn dann wird der Weg zum Krankenhaus für die Patienten deutlich länger.
Dabei leben auf dem Land viele ältere Menschen, deren Mobilität gerade aufgrund vieler Erkrankungen stark eingeschränkt ist. Die Unterschiede zwischen den Regionen, insbesondere zwischen Ballungsgebieten und ländlichen Räumen drohen so weiter zu wachsen. Die Menschen auf dem Land würden weiter abgehängt. Zudem gehen dann Strukturen verloren, die in wenigen Jahren vielleicht wieder aufgebaut werden müssen, um gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen. Daher gilt auch für die Reform der Krankenhauslandschaft, dass der konkrete Bedarf vor Ort die Richtschnur sein muss. Die Planungen müssen vor Ort stattfinden, nicht am grünen Tisch in Berlin. Es ist ein engmaschiges Planungsraster notwendig, das die Versorgungssituation der Menschen vor ihrer Haustür in den Blick nimmt."
Quelle und Kontaktadresse:
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