Pressemitteilung | Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) - Hauptgeschäftsstelle, Standort Bonn

Das Potenzial der Gasinfrastruktur für regenerative Energien nutzen! / Bei der Integration der regenerativen Energieerzeugung kann die vorhandene Erdgas-Infrastruktur eine entscheidende Rolle spielen / DVGW fördert Forschungsprojekte

(Bonn) - Für den Ausbau erneuerbarer Energien und deren Integration in die Energiesysteme werden Speichertechnologien immer mehr zum Schlüsselfaktor. Denn die Natur liefert den aus Solar- und Windenenergie erzeugten Strom auch zu Zeiten geringen Verbrauchs. Bisherige Speichertechnologien wie etwa Batterien oder Pumpspeicherkraftwerke kommen aus Kapazitätsgründen schnell an ihre Grenze.
Einen neuen Ansatz untersucht der DVGW innerhalb seiner Innovationsoffensive: Das vorhandene Erdgasnetz einschließlich der Speicher ist ein hochflexibles Energiesystem. Es kann Regenerativstrom-Überschüsse auffangen und Lastspitzen ausgleichen. Umgewandelt in Wasserstoff, kann dieser in das bestehende Erdgasnetz eingespeist, transportiert, gespeichert und nachfolgend für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt werden. Mittels hochflexibler GuD-Kraftwerke und der Kraft-Wärme-Kopplung kann dann wiederum Strom produziert werden, wenn zu wenig regenerativer Strom zur Verfügung steht. Und Wasserstoff ist nichts Neues: Das sogenannte Stadtgas, in der Bundesrepublik bis in die 1970er, in den neuen Bundesländern teilweise noch bis in die 1990er Jahre im Einsatz, bestand bis zu 50 Prozent aus Wasserstoff. Das deutsche Erdgasnetz mit einer Länge von über 400.000 Kilometern mit unterirdischen Speichern für 20 Milliarden Kubikmeter Gas ist schon jetzt ein riesiges und flächendeckendes Transport- und Speichermedium. Es transportiert derzeit ca. 1.000 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Energie pro Jahr in Form von Erd- und Biogas. Hinzu kommt, dass die Kapazitäten der unterirdischen Gasspeicher bis zum Jahr 2020 auf 30 Milliarden Kubikmeter ausgebaut werden sollen. Auch in der Gasanwendung wirken sich diese Ansätze aus: Gas-Plus-Technologien sind der komplementäre Bestandteil dieses Systems. Kurzfristige Leistungsanpassungen im Stromnetz können über die Kraft-Wärme-Kopplung ermöglicht werden. Hocheffiziente motorische Blockheizkraftwerke wie auch Brennstoffzellen bieten sich hier an. Erdgas in Verbindung mit Biogas, Gasbrennwerttechnik in Kombination mit Solarenergie, Gaswärmepumpe und Kraft-Wärme-Kopplung tragen zur Verbesserung der Energie-Effizienz und damit zum Klimaschutz bei. Der Gastechnologie kommt somit in einem zukünftigen Energiesystem eine entscheidende Rolle zu.
Die hier skizzierten Ansätze sind Inhalt der Forschungen des DVGW im Rahmen seiner Innovationsoffensive. Und sie sind Inhalte der Vorträge und Diskussionen, die auf der Gasfachlichen Aussprachetagung gat 2010 (vom 30.11. bis 1.12. in Stuttgart) geführt werden. Erste Ergebnisse aus den einzelnen Forschungsclustern werden aktuell vorgestellt. Detaillierte Informationen zum gat-Programm sowie das Anmeldeformular finden Sie unter
www.dvgw-gat.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) Sabine Wächter, Kommunikation Josef-Wirmer-Str. 1-3, 53123 Bonn Telefon: (0228) 9188-5, Telefax: (0228) 9188-990

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