DAG zur Leitzinsanhebung: Überzogene und kontraproduktive Reaktion auf Euro-Schwäche
(Frankfurt) - Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) hat die heutige Erhöhung der Leitzinsen als "völlig überzogene und kontraproduktive Reaktion" der Europäischen Zentralbank auf Euro-Schwäche und steigende Energiepreise kritisiert. "Die nunmehr sechste Zinserhöhung seit November letzten Jahres verdüstert die Aussichten auf einen beschäftigungspolitisch wünschenswerten langen und dynamischen Wirtschaftsaufschwung erheblich", erklärte die stellvertretende DAG-Vorsitzende Ursula Konitzer am Donnerstag in Frankfurt/M. Mit der Inkaufnahme verschlechterter Wachstumsaussichten werde aber die Einebnung des Konjunkturgefälles zwischen den USA und Europa
verzögert oder gar verhindert und insofern dem Euro ein Bärendienst erwiesen.
Aus Sicht der Gewerkschaften sei überdies die weitere Straffung der geldpolitischen Zügel besonders enttäuschend, hätten doch die moderaten Tarifabschlüsse ein sehr hohes Maß an binnenwirtschaftlicher Stabilitätsorientierung signalisiert und damit eine stärkere Wachstumsorientierung der Geldpolitik begünstigt.
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