DAG kritisiert Scharping / Privatisierung um jeden Preis abgelehnt
(Berlin) - Die Pläne von Bundesverteidigungsminister Scharping, möglichst viele Dienstleistungen für die Bundeswehr an Privatunternehmer zu übertragen, ist auf scharfe Kritik der Deutschen Angestellten Gewerkschaft (DAG) gestoßen. "Wenn diese Pläne in die Tat umgesetzt werden, müssen bis zu 80.000 Zivilbeschäftigte mit einem Wechsel ihrer beruflichen Tätigkeit bei der Bundeswehr oder sogar mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes rechnen", erklärte DAG-Bundesvorstandmitglied Christian Zahn am 15. September in Hamburg. Eine Privatisierung um jeden Preis lehne die DAG ab.
Zahn kritisierte, dass der Minister bisher über kein schlüssiges Konzept verfüge, wie dieser drastische Personalum- und -abbau sozialverträglich zu gestalten ist. "Scharping steht im Wort, keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen. Die Beschäftigten erwarten, dass ein sozialverträglicher Abbau jetzt über einen Tarifvertrag verbindlich geregelt wird", so der Gewerkschafter. Personalabbau koste zunächst einmal Geld.
"Die DAG ist allerdings bereit, hier auch neue Wege zu gehen", unterstrich Zahn. Zu ihren Forderungen gehöre u.a., dass der Bund freiwillig ausscheidende Arbeitnehmer bei der Existenzgründung unterstütze. Die von der Bundeswehr angebotenen Ausbildungskapazitäten könnten für Umschulungsmaßnahmen genutzt werden. In den voraussichtlich am 11. Oktober mit dem für Tarifverhandlungen zuständigen Bundesinnenministerium beginnenden Verhandlungen will die DAG neben einer eindeutigen regionalverträglichen Beschäftigungssicherung auch eine klare Regelung für die Alterszusatzversorgung erzielen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG)
Verantwortlich: Dipl.-Pol. Ingo Schwope
Johannes-Brahms-Platz 1, 20355 Hamburg
Telefon: 040/34915304
Telefax: 040/34915400